Aktuelles
Hier finden Sie aktuelle Information, neue Publikationen und Hinweise zu Integrations- und Migrationsthemen sowie zur Prävention von Vorurteilen, Diskriminierung und Rassismus.
Eine neue Generation von Neonazis: Mobilisierungen gegen CSD-Veranstaltungen im Jahr 2024 durch rechtsextreme Jugendgruppen im Internet
Im neuen Research Paper untersucht CeMAS die rechtsextreme Mobilisierung gegen CSD-Veranstaltungen im Jahr 2024. Die Autor:innen konnten rechtsextreme Anti-CSD-Proteste in insgesamt 27 Städten in Deutschland identifizieren. Auffällig ist, dass vor allem rechtsextreme Jugendgruppen zu den Protesten aufriefen. Unter den Teilnehmenden waren vor allem junge und aggressiv auftretende Menschen, die sehr selbstbewusst ihren Hass gegen die LGBTQI+-Gemeinschaft öffentlich zur Schau stellten. Die jüngste Welle von Anti-CSD-Protesten scheint einen Wandel in der Neonazi-Szene hierzulande zu markieren. Haben wir es mit einer neuen Generation Neonazis zu tun?
Fachsymposium: Nach dem 7. Oktober: Herausforderungen und Perspektiven für Bildung und Forschung
Das Massaker vom 7. Oktober ist ein tiefer kollektivbiografischer Einschnitt und eine Zäsur für das Leben der jüdischen und israelischen Community in Israel und Deutschland. Die Verdichtung antisemitischer Reflexe und der Gewalt gegen Jüdinnen_Juden nach dem 7. Oktober bilden eine weitere Front. Seit dem Massaker und dem Krieg in Israel und Gaza-Streifen ist die antisemitische Bedrohung massiv angestiegen – Betroffene berichten von Diskriminierung, verbalen und physischen Übergriffen, schwindenden Bündnissen, beeinträchtigter Teilhabe. Sowohl in der Forschung als auch Bildung entstehen neue Bedarfe; Institutionelle Schutzlücken, Unsicherheiten, Leerstellen werden dabei besonders sichtbar. Das Bewusstsein für die zunehmende Radikalisierung des Antisemitismus wächst allmählich. Gleichzeitig ist das Verständnis für die weitreichenden Veränderungen für Jüdinnen_Juden nach dem 7. Oktober noch sehr eingeschränkt.
Das diesjährige Fachsymposium gibt Einblicke in die Forschung zu den Auswirkungen des 7. Oktober auf jüdische und israelische Communities und fragt nach strukturellen Manifestationen des Antisemitismus in hiesigen Bildungsinstitutionen. Das Ziel der Veranstaltung ist es, Folgen der Gewalt und die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in den Blick zu nehmen und Herausforderungen sowie Perspektiven für die Forschung und Bildung auszuloten.
26.11.2024 - 27.11.2024 in Berlin
Weitere Informationen sowie zur Anmeldung:
Wehrhafte Zivilgesellschaft. Engagement gegen Rechtsextremismus: Selbstverständnisse, Potenziale und Versuche der Delegitimierung
Zusammenhalt ist entscheidend für eine lebenswerte, demokratische Gesellschaft. Um Polarisierung und Erosion demokratischer Werte entgegenzuwirken, ist aktives Engagement nötig, insbesondere gegen Rechtsextremismus, Rassismus und andere Diskriminierungsformen. Dieses Engagement sieht sich jedoch oft dem Verdacht ausgesetzt, antidemokratisch oder kriminell zu sein. Das Factsheet beleuchtet gängige Narrative, die versuchen, demokratischen Protest zu delegitimieren und zu kriminalisieren.
Wie das Abitur auch für Geflüchtete erreichbar wird
Wie kann man geflüchteten Jugendlichen dabei helfen, das Abitur zu machen? Das Oberstufen-Kolleg Bielefeld hat ein Konzept entwickelt, das eine zweijährige Eingangsphase mit einer speziellen Förderung in Deutsch als Zweitsprache vorsieht. So werden die Jugendlichen auf die Anforderungen der gymnasialen Oberstufe vorbereitet. Das Konzept zeigt, wie die gymnasiale Oberstufe in Deutschland inklusiver werden könnte.
Sammlung: Was tun gegen Diskriminierung an Schulen?
Viele Schulen in Deutschland versuchen schon jetzt mit unterschiedlichsten Maßnahmen, Diskriminierungen vorzubeugen und sie abzubauen. Um ihre Erfahrungen breit nutzbar zu machen, hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes Beispiele guter Praxis gegen Diskriminierung in allgemein- und berufsbildenden Schulen sammeln und auswerten lassen.
Webtalk: Einsamkeit und Demokratieverlust unter Jugendlichen – Handlungsmöglichkeiten für die Präventionsarbeit
Einsamkeit unter Jugendlichen nimmt besonders in Krisenzeiten zu. Ob durch die Coronapandemie, politische Instabilität oder persönliche Herausforderungen – viele junge Menschen fühlen sich sozial isoliert und von der Politik unverstanden. Diese Gefühle von Entfremdung und Ausgrenzung können dazu führen, dass Jugendliche das Vertrauen in die Gesellschaft verlieren und autoritäre oder radikale Einstellungen entwickeln.
Welche Risikofaktoren begünstigen das Gefühl von Einsamkeit? Welche präventiven Maßnahmen können pädagogische Fachkräfte ergreifen, um Einsamkeit und demokratiefernen Tendenzen vorzubeugen? Und welche intervenierenden Maßnahmen gibt es, wenn soziale Isolation und radikale Einstellungen schon bestehen?
12.12.2024 - Online
Weitere Informationen sowie zur Anmeldung:
Webtalk: Mincels (muslimische Incels) und die Manosphäre
Das Phänomen der „Incels“ (involuntary celibates) hat in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit erlangt. Inzwischen hat sich eine weitere Untergruppe gebildet, die sogenannten „Mincels“, also muslimische Incels. Vildan Aytekin erläutert, was hinter diesem Phänomen steckt und präsentiert die Ergebnisse ihrer Analyse verschiedener Online-Plattformen.
05.12.2024 - Online
Weitere Informationen sowie zur Anmeldung:
Resilienz gegen Extremismus. Biografische Fallverläufe im gesellschaftlichen Kontext
Resilienzfaktoren gegen Extremismus wurden bislang noch wenig erforscht, obwohl sie für Präventionsarbeit bedeutsam sind. Dieses Buch fasst die Ergebnisse biografischer Fallstudien zu ehemals radikalisierungsgefährdeten jungen Menschen zusammen. Im Zentrum steht die Frage, wie Resilienzfaktoren gegen extremistische Sinn- und Zugehörigkeitsangebote im biografischen Verlauf ausgebildet und wirksam werden. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie Risiko- und Resilienzfaktoren in Verflechtung von individueller und gesellschaftlicher Ebene komplex ineinandergreifen und zu spezifischen Dynamiken führen.
Politik- und Pressegespräch: Prävention vs. Repression im Umgang mit Islamismus
"Im Rahmen unserer Arbeit beschäftigen wir uns intensiv mit den dynamischen Wechselwirkungen zwischen präventiven und repressiven Ansätzen im Umgang mit religiös begründetem Extremismus. Dieses komplexe Spannungsfeld steht auch im Fokus unseres diesjährigen Politik- und Pressegesprächs, bei dem wir gemeinsam über nachhaltige Lösungsansätze sprechen wollen. Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet am 28. November 2024 von 18:00 bis 19:30 Uhr statt.
Im Umgang mit religiös begründetem Extremismus stehen wir als Gesellschaft vor der Herausforderung, eine Balance zwischen repressiven und präventiven Maßnahmen zu finden. Oft liegt der Fokus hier auf Verbotsdiskursen, sowie dem Umgang mit Herausforderungen im Schulkontext und Inhalten in den Sozialen Medien. Bei unserem diesjährigen Politik- und Pressegespräch möchten wir diese Themen vertiefen und gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik, Presse und Zivilgesellschaft darüber diskutieren, wie wir vor allem präventive Maßnahmen stärken können, ohne notwendige repressive Maßnahmen zu vernachlässigen. Dabei geht es um die Frage, wie sinnvoll Vereinsverbote sind, welche Wirkung sie auf jugendliche Zielgruppen haben und wie extremistischer Propaganda im digitalen Raum effektiv entgegengetreten werden kann
Auf dem Podium begrüßen wir zur Diskussion Sandra Bubendorfer-Licht (MdB, FDP), Daniel Baldy (MdB, SPD), Christoph Koopmann (Süddeutsche Zeitung) sowie Rüdiger José Hamm (Co-Geschäftsführer BAG RelEx)."
28.11.2024 - Online
Weitere Informationen sowie zur Anmeldung:
Leipziger Autoritarismus-Studie 2024: Vereint im Ressentiment
Wie haben sich rechtsextreme und autoritäre Einstellungen in Deutschland im Jahr 2024 verändert? Nehmen Vorurteile und Ressentiments in unsicheren Zeiten wieder zu? Und wie stehen die Deutschen aktuell zur Demokratie? Die Leipziger Autoritarismus Studie 2024 kann als repräsentative Langzeiterhebung die Entwicklungen der Einstellungen im Zeitverlauf aufzeigen und Erklärungen bieten.