Aktuelles
Hier finden Sie aktuelle Information, neue Publikationen und Hinweise zu Integrations- und Migrationsthemen sowie zur Prävention von Vorurteilen, Diskriminierung und Rassismus.
Abschlusstagung: Ressentiment als affektive Grundlage von Radikalisierung
„Ressentiment“ bezeichnet die Verfestigung eines Gefühls der Kränkung, das negative soziale Erfahrungen hypostasiert, positive Erfahrungen hingegen entwertet. Kränkungsgefühle dieser Art können dauerhaft zu negativen Einstellungen gegenüber der sozialen Umwelt beitragen. Ein positives Selbstbild kann dann oft nur noch durch Abwertung derjenigen, von denen man sich herabgesetzt fühlt, aufgebaut werden. Verfestigen sich derartige Gefühle der Unterlegenheit und führen sie zu einer Haltung der fortgesetzten Selbstbehauptung und Empörung und gehen sie gleichzeitig mit einem Mangel an Selbstkritik und Lernbereitschaft einher, ist von einer durch Ressentiment geprägten Affektlage zu sprechen.
Das Forschungsprojekt hat in den letzten vier Jahren untersucht, inwieweit derartige ressentimentale Affektlagen einen Nährboden für Polarisierungs- und Radikalisierungsprozessen unter Muslim:innen in Deutschland bilden können. In zwei qualitativen Teilprojekten wurden über 160 leitfadengestützte Interviews mit Muslim:innen in türkisch- und arabischstämmigen Milieus geführt. In die Befragung des quantitativen Teilprojekts waren 1.887 Muslim:innen einbezogen.
Mit der Abschlusstagung will der Veranstalter die Forschungsergebnisse der einzelnen Teilprojekte sowie übergreifende Überlegungen vorstellen. Über diese Befunde will der Veranstalter mit Wissenschaftler:innen, die zu ähnlichen Themen arbeiten und mit Praktiker:innen aus der Integrationsarbeit und Gewaltprävention ins Gespräch kommen, um die wissenschaftliche Diskussion voranzubringen und Implikationen für die Radikalisierungsprävention aufzuzeigen.
13.02.2025 - 14.02.2025 in Johannisstraße 8-10, HS KTHI, Münster
Wietere Informationen sowie zur Anmeldung:
Der globale Konflikt im Klassenzimmer (GKiK)
Seit den Ereignissen des 7. Oktober 2023 hat der Nahostkonflikt auf der ganzen Welt Eingang in unterschiedliche Lebens- und Arbeitsbereiche gefunden. Die Schule ist einer dieser Räume, in denen mitunter tiefe Gräben zwischen den Schüler:innen und Lehrer:innen entstehen können, die aufgrund von Unkenntnis der Sachlage und vor dem Hintergrund der eigenen Herkunft und religiösen Sozialisation zum Teil emotional aufgeladen werden. In diesem Zusammenhang kann es zur Revitalisierung antisemitischer und antimuslimischer Vorurteile und Stereotype kommen, die zu Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen im Klassenzimmer führen können.
Das Haus der Religionen befasst sich deshalb mit den Themen Antisemitismus, anti-muslimischer Rassismus und Nahost-Konflikt sowie dessen Auswirkungen auf Schüler:innen und Lehrer:innen in Niedersachsen mit ihrem Pilotprojekt „Der globale Konflikt im Klassenzimmer (GKiK)“. Gefördert wird das Projekt von der Abteilung Politische Bildung des Niedersächsischen Kultusministeriums (MK).
Fachtagung: Der globale Konflikt im Klassenzimmer
Seit den Ereignissen des 7. Oktober 2023 hat der Nahostkonflikt auf der ganzen Welt Eingang in unterschiedliche Lebens- und Arbeitsbereiche gefunden. Die Schule ist einer dieser Räume, in denen mitunter tiefe Gräben zwischen den Schüler:innen und Lehrer:innen entstehen können, die aufgrund von Unkenntnis der Sachlage und vor dem Hintergrund der eigenen Herkunft und religiösen Sozialisation zum Teil emotional aufgeladen werden. In diesem Zusammenhang kann es zur Revitalisierung antisemitischer und anti-muslimischer Vorurteile und Stereotype kommen, die zu Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen im Klassenzimmer führen können.
Das Haus der Religionen lädt Sie deshalb zur Fachveranstaltung "Der globale Konflikt im Klassenzimmer" (GKiK) am 17. und 18. Januar 2025 ein, die sich explizit an den Bedürfnissen von Lehrer:innen orientiert. Mit Hilfe namhafter Expert:innen werden der Nahostkonflikt und dessen Auswirkungen sowie damit korrespondierende Themen wie Antisemitismus und anti-muslimischer Rassismus sowohl aus der wissenschaftlichen als auch aus der praxisbezogenen Perspektive vorgestellt. Die Lehrkräfte erhalten hierdurch einen guten Überblick über diese Themenfelder und können zugleich in den direkten Austausch mit den Fachleuten treten.
17.01.2025 - 18.01.2025, Böhmerstraße 8, 30173 Hannover
Weitere Informationen sowie zur Anmeldung:
Die Stärkung von Kinderrechten: Beschwerdewege für Kinder in Unterkünften für geflüchtete Menschen
Diese wissenschaftliche Expertise richtet sich an Entscheidungsträger:innen und Fachkräfte aus Unterkünften und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich dafür interessieren, warum diversitätssensible und kindgerechte Beschwerdemechanismen in Unterkünften für geflüchtete Menschen dringend notwendig sind. Sie bietet eine umfassende Analyse der Lebensbedingungen von geflüchteten Kindern, die in Deutschland in Unterkünften leben. Außerdem identifiziert die Expertise zentrale Herausforderungen und Notwendigkeiten für die Implementierung kindgerechter Beschwerdemechanismen.
Fortbildung: Let’s connect: Rassismuskritik, Antisemitismuskritik, Empowerment
Wie kann ich Menschen in meiner Einrichtung, die Rassismus und/oder Antisemitismus erfahren, am besten unterstützen?
Was bedeuten Antisemitismus und Rassismus überhaupt? Wie hängen sie zusammen, wie unterscheiden sie sich? Inwiefern hängen sie auch mit sozialen Ungleichheiten im Kapitalismus zusammen?
Wie können wir uns als Betroffene von Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt gegenseitig unterstützen und empowern?
Was tue ich, wenn ich die Rückmeldung bekomme, dass ich mich (unbewusst) rassistisch oder antisemitisch geäußert habe?
Wie lassen sich institutioneller Rassismus und Antisemitismus am Arbeitsplatz nachhaltig abbauen?
Dies sind einige der zentralen Fragen, denen wir uns widmen werden. In allen Modulen behandeln wir sowohl Grundlagen als auch aktuelle gesellschaftliche Debatten. Eine wichtige Rolle spielt das Reflektieren eigener Bezüge und Emotionen zu Rassismus und Antisemitismus.
Vorläufiger Ablauf
- Modul I: Rassismus als alltägliches, strukturelles und globales Problem (21.02.-23.02.2025)
- Modul II: Antisemitismus als alltägliches, strukturelles und globales Problem (23.05.-25.05.2025)
- Modul III: Getrennte Räume für Empowerment und für kritische Reflexion von weiß-Deutsch- und nicht-Jüdisch-Sein (13.06.-15.06.2025)
- Modul IV: Von der Reflexion in die Praxis und zurück (22.08.-24.08.2025)
Die Module bauen aufeinander auf. Sie sind nur zusammen buchbar. Zwischen den Modulen ist das Arbeiten in Peer-Gruppen vorgesehen.
21.02.2025 - 24.08.2025, Weg zum Krähenberg 33a, 28201 Bremen
Weitere Informationen sowie zur Anmeldung:
KN:IX talks: Zwischen Identität und Religion: Der Phänomenbereich türkischer Ultranationalismus als Herausforderung für die Präventionsarbeit
In dieser Folge sprechen die Kolleginnen von Violence Prevention Network mit Derya Buğur über die Entstehung und spezifischen Merkmale des Phänomenbereichs türkischer Ultranationalismus in Abgrenzung zu anderen extremistischen Phänomenbereichen.
Radikalisierung durch Verschwörungstheorien. Zum Umgang mit einem demokratiegefährdenden Phänomen
Videopodcast Herausforderung antiosteuropäischer Rassismus
Wie ist die Entstehung von Antislawismus zu erklären? Wie wirken sich Vorurteile und Ressentiments auf verschiedene Betroffenengruppen aus? Und: Was können wir gegen Antislawismus tun? Darüber diskutierten Fachleute aus Politik und Wissenschaft in Berlin bei der Konferenz „Antiosteuropäischer Rassismus". Der Podcast wurde dabei live aufgenommen.
Engagiert und diskriminiert – diese Hürden gibt es beim Zugang zu Engagement
Forschende des DeZIM-Instituts haben am neuen Engagementbericht der Bundesregierung mitgewirkt. Und der zeigt: Wenn sich Menschen mit Migrationshintergrund einbringen, bleibt das oft unsichtbar.
Wünschen sich deutsche Wähler:innen einen Politiker wie Trump?
Die erneute Wahl Donald Trumps zum nächsten US-Präsidenten sorgte global für Entsetzen. Im Wahlkampf war der Kandidat der Republikaner immer wieder durch seine radikalen, menschenfeindlichen Aussagen aufgefallen. Auch das „Project 2025“ ließ die Sorgen wachsen, wie sehr seine erneute Präsidentschaft der US-amerikanischen Demokratie substanziellen Schaden zufügen wird. Diese politischen Entwicklungen werfen die Frage auf, welchen Resonanzraum Politiker:innen wie Donald Trump in Deutschland haben. Im Auftrag von CeMAS hat das Meinungsforschungsinstitut forsa eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage durchgeführt, um die Unterstützung eines Politikstils von Donald Trump in Deutschland abzufragen.