Dezember 2024
-
06.06.2025
Noch immer sind Frauen* in der öffentlichen Verwaltung, in Verbänden und Kommunalpolitik von antifeministischen Äußerungen betroffen. Oftmals sehen sie ihre gleichstellungspolitischen Tätigkeiten auch innerhalb der eigenen Institutionen in Frage gestellt und müssen sich gegenüber persönlichen Anfeindungen behaupten. Die Intensität der Angriffe durch Akteur*innen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Es stellt sich die Frage, warum Menschen Verantwortung übernehmen und Ämter bekleiden sollten, wenn sie damit die Möglichkeiten erhöhen, diskriminiert und bedroht zu werden.
Dies hätte den Rückzug von vor allem mehrfach marginalisierten Frauen* aus öffentlichen Ämtern und aus ehrenamtlichem Engagement zur Folge und steht einer demokratischen Gesellschaft entgegen. Mit dieser modularen Qualifizierungsreihe sollen Frauen* durch praxisnahe Trainings mit vorangehenden theoretischen Einheiten zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF), den spezifischen Projektionen und Abwehrmechanismen von Antifeminismus und Rassismus und deren intersektionale Verknüpfung sensibilisiert und in ihren Handlungsmöglichkeiten gestärkt werden.
Januar 2025
Qualifizierung, Austausch und Reflexionen zur eigenen Arbeitshaltung sind in dem Arbeitsbereich unerlässlich. Die Grundlagenschulung vermittelt praxisnah jugendhilferechtliche und asyl- und aufenthaltsrechtliche Grundlagen, Informationen zu Vormundschaft und ihrer Rolle im Asylsystem sowie zur Begleitung und Übergangsgestaltung von und mit jungen volljährigen Geflüchteten. Neben den Schulungsinhalten wird es Raum für interaktiven Austausch und zur Reflexion der Herausforderungen und Haltungen im Arbeitsalltag geben.
-
18.01.2025
Seit den Ereignissen des 7. Oktober 2023 hat der Nahostkonflikt auf der ganzen Welt Eingang in unterschiedliche Lebens- und Arbeitsbereiche gefunden. Die Schule ist einer dieser Räume, in denen mitunter tiefe Gräben zwischen den Schüler:innen und Lehrer:innen entstehen können, die aufgrund von Unkenntnis der Sachlage und vor dem Hintergrund der eigenen Herkunft und religiösen Sozialisation zum Teil emotional aufgeladen werden. In diesem Zusammenhang kann es zur Revitalisierung antisemitischer und anti-muslimischer Vorurteile und Stereotype kommen, die zu Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen im Klassenzimmer führen können.
Das Haus der Religionen lädt Sie deshalb zur Fachveranstaltung "Der globale Konflikt im Klassenzimmer" (GKiK) am 17. und 18. Januar 2025 ein, die sich explizit an den Bedürfnissen von Lehrer:innen orientiert. Mit Hilfe namhafter Expert:innen werden der Nahostkonflikt und dessen Auswirkungen sowie damit korrespondierende Themen wie Antisemitismus und anti-muslimischer Rassismus sowohl aus der wissenschaftlichen als auch aus der praxisbezogenen Perspektive vorgestellt. Die Lehrkräfte erhalten hierdurch einen guten Überblick über diese Themenfelder und können zugleich in den direkten Austausch mit den Fachleuten treten.
Schulisches Personal steht vor der Herausforderung, professionell mit Radikalisierung unter Schüler:innen umzugehen. Im Rahmen der CleaRNetworking-Weiterbildung erlernen die Teilnehmenden
ein siebenstufiges Clearing-verfahren im Umgang mit sich radikalisierenden Schüler:innen. Das Projekt wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Projektträger ist die 1981 gegründete Aktion Gemeinwesen und Beratung e.V., anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie Gemeinwesenarbeit und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV).
Eine Teilnahme an der Weiterbildung bedeutet, dass sich die entsprechende Schule auf den Weg begibt, Stukturen von Radikalisierungsprävention zu implementieren. Schulen entsenden zwei Personen zur Teilnahme an der Weiterbildung, deren Fachkompetenz im Feld der Radikalisierungsprävention geschult wird und die Impulse für die Entwicklung eines schulischen Präventionskonzeptes erhalten. Auch nach Abschluss der Weiterbildung bietet CleaRNetworking Austauschangebote, um Schulen auf dem Weg der Implementierung nachhaltiger schulischer Präventionsstrukturen zu unterstützen.
- Interessierte weiterführende Schulen (keine Grundschulen) bundesweit können bei erfolgreicher Bewerbung zwei Personen (idealerweise in unterschiedlicher Funktion, z.B. Lehrkraft & Schulsozialarbeit) zur Teilnahme an der Weiterbildung entsenden.
- Die Weiterbildung schult Fachkompetenz im Feld der Radikalisierungsprävention und gibt Impulse für die Entwicklung eines schulischen Präventionskonzeptes. Eine Teilnahme an der Weiterbildung bedeutet, dass sich eine Schule auf den Weg begibt, Strukturen von Radikalisierungsprävention zu implementieren.
- 8 jeweils zweitägige Schulungstermine in ausgewählten Tagungshotels mit Fernverkehrsanbindung liegen zwischen Januar 2025 und November 2025.
-
Während und nach Abschluss der Weiterbildung bietet CleaRNetworking Austauschangebote, um Schulen auf dem Weg der Implementierung nachhaltiger schulischer Präventionsstrukturen zu unterstützen.
-
Der Eigenanteil für die Teilnahme an der Weiterbildung liegt bei 450€ pro Person.
-
Die Anmeldung ist eröffnet, erfolgt mit wenigen Klicks hier und ist möglich bis Donnerstag, 31.10.2024, oder bis alle Plätze belegt sind.
Februar 2025
-
27.06.2025
Wo Menschen zusammenleben entstehen Konflikte. Auch die großen gesellschaftlichen Krisen schlagen sich oft als erstes vor Ort in den Städten und Gemeinden nieder. Kleine wie große Konflikte aufzufangen, aber auch das Zusammenleben in Vielfalt zu gestalten, stellt verschiedene Akteure vor Ort oft vor Herausforderungen. Die Fortbildung möchte Wege aufzeigen, diesen zu begegnen und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten Konflikte in der Kommune anzugehen.
Teilnehmende stärken ihre kommunikativen Fähigkeiten und erarbeiten sich einen analytischen Blick auf Konflikte in ihrem jeweiligen kommunalen Kontext. Sie erlernen, wie Konflikte genutzt werden können, um gesellschaftliche Veränderungsprozesse zu gestalten, und welche Rolle sie dabei einnehmen können. Ein fundiertes Konfliktverständnis hilft nicht nur, die Dynamiken hinter den Konflikten zu entschlüsseln und Polarisierung zu begegnen. Es unterstützt auch dabei, verschiedene Positionen, Interessen und Bedürfnisse in den Blick zu nehmen und dazu passende Strategien zu entwickeln, die über das eigene gewohnte Handeln hinaus gehen.
Thüringen nimmt rund 2,7 % aller Asylsuchenden in Deutschland auf, darunter viele junge Menschen aus Afghanistan, Syrien, Irak, Nigeria und der Türkei. Eine große Zahl der Geflüchteten wird für eine unbestimmte Zeit und dauerhaft bleiben, weil in ihren Heimatländern anhaltend Krieg und politische Verfolgung drohen. Damit verbunden ist die Frage, wie eine Integration in die Gesellschaft und in Schule/Ausbildung gelingen kann.
Seminarinhalte:
- Rahmenbedingungen und Fakten zur Situation von Geflüchteten in Deutschland und Thüringen
- Status: Aufenthaltstitel, Duldungsvarianten
- Arbeitsmarktzugang für Menschen mit Gestattung, Duldung und Aufenthaltserlaubnis
- Fördermöglichkeiten AsylbLG/SBG III und SGB III
- Bleibeperspektiven, insbesondere Neuerungen durch das Chancenaufenthaltsrechtsgesetz
- Der Chancenaufenthalt in Thüringen
-
14.02.2025
„Ressentiment“ bezeichnet die Verfestigung eines Gefühls der Kränkung, das negative soziale Erfahrungen hypostasiert, positive Erfahrungen hingegen entwertet. Kränkungsgefühle dieser Art können dauerhaft zu negativen Einstellungen gegenüber der sozialen Umwelt beitragen. Ein positives Selbstbild kann dann oft nur noch durch Abwertung derjenigen, von denen man sich herabgesetzt fühlt, aufgebaut werden. Verfestigen sich derartige Gefühle der Unterlegenheit und führen sie zu einer Haltung der fortgesetzten Selbstbehauptung und Empörung und gehen sie gleichzeitig mit einem Mangel an Selbstkritik und Lernbereitschaft einher, ist von einer durch Ressentiment geprägten Affektlage zu sprechen.
Das Forschungsprojekt hat in den letzten vier Jahren untersucht, inwieweit derartige ressentimentale Affektlagen einen Nährboden für Polarisierungs- und Radikalisierungsprozessen unter Muslim:innen in Deutschland bilden können. In zwei qualitativen Teilprojekten wurden über 160 leitfadengestützte Interviews mit Muslim:innen in türkisch- und arabischstämmigen Milieus geführt. In die Befragung des quantitativen Teilprojekts waren 1.887 Muslim:innen einbezogen.
Mit der Abschlusstagung will der Veranstalter die Forschungsergebnisse der einzelnen Teilprojekte sowie übergreifende Überlegungen vorstellen. Über diese Befunde will der Veranstalter mit Wissenschaftler:innen, die zu ähnlichen Themen arbeiten und mit Praktiker:innen aus der Integrationsarbeit und Gewaltprävention ins Gespräch kommen, um die wissenschaftliche Diskussion voranzubringen und Implikationen für die Radikalisierungsprävention aufzuzeigen.
-
24.08.2025
Wie kann ich Menschen in meiner Einrichtung, die Rassismus und/oder Antisemitismus erfahren, am besten unterstützen?
Was bedeuten Antisemitismus und Rassismus überhaupt? Wie hängen sie zusammen, wie unterscheiden sie sich? Inwiefern hängen sie auch mit sozialen Ungleichheiten im Kapitalismus zusammen?
Wie können wir uns als Betroffene von Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt gegenseitig unterstützen und empowern?
Was tue ich, wenn ich die Rückmeldung bekomme, dass ich mich (unbewusst) rassistisch oder antisemitisch geäußert habe?
Wie lassen sich institutioneller Rassismus und Antisemitismus am Arbeitsplatz nachhaltig abbauen?
Dies sind einige der zentralen Fragen, denen wir uns widmen werden. In allen Modulen behandeln wir sowohl Grundlagen als auch aktuelle gesellschaftliche Debatten. Eine wichtige Rolle spielt das Reflektieren eigener Bezüge und Emotionen zu Rassismus und Antisemitismus.
Vorläufiger Ablauf- Modul I: Rassismus als alltägliches, strukturelles und globales Problem (21.02.-23.02.2025)
- Modul II: Antisemitismus als alltägliches, strukturelles und globales Problem (23.05.-25.05.2025)
- Modul III: Getrennte Räume für Empowerment und für kritische Reflexion von weiß-Deutsch- und nicht-Jüdisch-Sein (13.06.-15.06.2025)
- Modul IV: Von der Reflexion in die Praxis und zurück (22.08.-24.08.2025)
Die Module bauen aufeinander auf. Sie sind nur zusammen buchbar. Zwischen den Modulen ist das Arbeiten in Peer-Gruppen vorgesehen.
-
04.04.2025
Gesellschaftliche Veränderungsprozesse bringen oft Herausforderungen mit sich, die an erster Stelle dort zum Vorschein kommen, wo Menschen Seite an Seite zusammenleben - in den Städten, Gemeinden und Stadtteilen. Als Ansprechpartner*in für Träger, Verwaltung und Politik werden Sie immer wieder beauftragt solche spannungsgeladene Konfliktsituationen im Quartier zu bearbeiten. Hiefür benötigen Sie Werkzeuge der Konfliktbearbeitung und die Möglichkeit diese entlang praktischer Beispiele zu erlernen und einzuüben.
In dieser Fortbildung lernen Sie, spannungsgeladene Veränderungsprozesse zu gestalten und nachhaltig zur Bearbeitung von damit einhergehenden Konflikten beizutragen. Dafür vertiefen Sie Ihr Konfliktverständnis und erlernen Methoden der Konfliktanalyse und Konfliktbearbeitung, die Sie anhand eines selbst gewählten Fallbeispiels anwenden. Sie schärfen Ihren Blick für Machtasymmetrien, Ihre eigene Rolle in Konfliktbearbeitung, sowie für externe Unterstützungsangebote. Als eine Form der externen Unterstützung lernen Sie die Kommunale Konfliktberatung kennen. Der prozessorientierte, systemische Ansatz setzt unterschiedliche Perspektiven und Interessen von Bevölkerungsgruppen in Zusammenhang und macht Konflikte damit bearbeitbar. Dieser Ansatz wird derzeit vom forumZFD sowie dem K3B – Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung des VFB Salzwedel umgesetzt.
Termine
27. Februar 2025 | 09.00 - 16.00 Uhr | Online
28. Februar 2025 | 09.00 - 16.00 Uhr | Online
03. April 2025 | 09.00 - 16.00 Uhr | Präsenz
04. April 2025 | 09.00 - 16.00 Uhr | Präsenz
März 2025
-
03.07.2025
Mehr als 20 Prozent der 18- bis 27-Jährigen stimmen inzwischen menschenfeindlichen Aussagen zu, auf TikTok verbreiten sich zunehmend Hass und Hetze und neonazistische Jugendgruppen mobilisieren Jugendliche gezielt für Proteste. Diese Entwicklungen sind längst in Einrichtungen der Jugend(sozial)arbeit angekommen. Doch das Erkennen von menschenverachtenden, antidemokratischen oder extrem rechten Tendenzen bei Jugendlichen, ihre differenzierte Einordnung sowie der angemessene Umgang damit stellen Jugend(sozial)arbeiter*innen vor große Herausforderungen.
Erprobtes Handlungskonzept zum Umgang mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus
Um adäquat und wirksam reagieren zu können, benötigen pädagogische Fachkräfte Kenntnisse über aktuelle rechtsextreme Jugendphänomene, über Hinwendungs- und Radikalisierungsprozesse bei Heranwachsenden sowie Fach- und Praxiswissen zu Präventions- und Interventionsansätzen. Von März bis Juli 2025 vermittelt cultures interactive deshalb in einer modularen Fortbildung ein systematisches Handlungskonzept zum Umgang mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sowie rechtsextrem orientierten oder gefährdeten Jugendlichen. Aufbauend auf einem Stufenplan wird im Fortbildungskurs spezifisches Sach- und Handlungswissen weitergegeben und auf Praxisfälle angewendet. Die Teilnehmenden entwickeln gemeinsam fallbezogene Maßnahmen und Handlungskonzepte, um die Handlungssicherheit zu stärken.