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Dezember 2024
Die jüngsten Wahlerfolge der AfD bei Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen markieren einen Wendepunkt in der deutschen Nachkriegsgeschichte. In einigen Regionen wurde die Partei zur stärksten politischen Kraft. Dies gilt insbesondere in Teilen Ostdeutschlands. In den Medien ist von einem „politischen Erdbeben“ und „tektonischen Verschiebungen“ die Rede, deren langfristige Auswirkungen noch nicht absehbar sind.
Teilweise wird befürchtet, dass diese Wahlergebnisse zur weiteren „Normalisierung“ der AfD beitragen könnten: Dabei werden Positionen, die früher als extremistisch galten, von der Mitte der Gesellschaft zunehmend akzeptiert. Außerdem wird vor den möglichen negativen psychosozialen, ökonomischen und wohlfahrtsstaatlichen Konsequenzen gewarnt, sollten sich AfD-Politiken durchsetzen. So könnte eine noch restriktivere Migrationspolitik und Diskriminierung bestimmter Gruppen den Fachkräftemangel verschärfen und ausländische Investoren abschrecken.
Eine neue Kurzstudie des DeZIM-Instituts mit dem Titel „Angst, Ablehnung und Abwanderungspläne: Die gesellschaftlichen Folgen des Aufstiegs der AfD“ widmet sich diesem Thema empirisch. Die Ergebnisse zeigen: Die Mehrheit der Befragten sieht die AfD als demokratiefeindlich und rassistisch an. Besonders die Pläne zur sogenannten Remigration – der massenhaften Ausweisung von Menschen – wecken Angst in breiten Teilen der Bevölkerung. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund denken darüber nach, innerhalb Deutschlands oder ins Ausland um- bzw. wegzuziehen.
Die Studie von Sabrina Zajak, Fabio Best, Gert Pickel, Matthias Quent, Friederike Römer, Elias Steinhilper und Andreas Zick erscheint am 06. September 2024.
Ausgehend von den Ergebnissen der repräsentativen Bevölkerungsbefragung möchten wir in einer Gesprächsrunde mit Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft diskutieren. Dazu laden wir Sie herzlich ein.