Radikaler Islam versus radikaler Anti-Islam (Rira)
Radikaler Islam versus radikaler Anti-Islam (Rira)
In den letzten Jahren lässt sich in Deutschland eine Polarisierung feststellen, die mit wechselseitigen Abstoßungsprozessen verschiedener sozialer Gruppen verknüpft ist. Bedrohungswahrnehmungen zwischen Sozialgruppen gehen mit gruppenbezogenen Vorurteilen einheir. Eine besondere Bedeutung kommt in diesen Prozessen der (wahrgenommenen) Bedrohung durch den radikalen Islam zu. Diese schafft in der deutschen Gesellschaft die Gelegenheitsstruktur für eine reziproke Spirale potentieller Radikalisierung, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So zieht sich ein Teil junger Muslim*innen aufgrund einer empfundenen Ablehnung in Sicherheit verheißende (oft konservativ-religiöse) Kollektive zurück, die ein Einfallstor für Radikalisierung darstellen können. Im Gegenzug findet in Teil der nichtmuslimischen Bevölkerung eine durch Ängste beförderte Radikalisierung in Richtung Rechtsextremismus statt, die wiederum eine Radikalisierung im linken politischen Spektrum befördert. Das beantragte Projekt untersucht auf inter- und transdisziplinäre, interreligiöse sowie multimethodische Weise empirisch gestützt bislang nicht im Zusammenhang betrachtete gesellschaftliche Aspekte einer Radikalisierungsspirale und erarbeit auf der Basis dieser Ergebnisse Präventionsmaßnahmen für den Bildungsbereich. Die zentrale Forschungsfrage des verschiedene Standorte übergreifenden Verbundsprojekts lautet:
Welche kollektiven Interventionsansätze können bei der Radikalisierung und Co-Radikalisierung Jugendliche und post-adoleszenter Muslim*innen und Nicht-Muslim*innen identifiziert werden?
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47057 Duisburg
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E-Mail: susanne.pickel@uni-due.de