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AKTUELL

Umfrage zu den Europawahlen am 9. Juni 2024: Optimismus der Deutschen mit Blick auf die Zukunft der EU eher zurückhaltend

Wenige Wochen vor der Europawahl (6. bis 9. Juni, in Deutschland am Sonntag, 9. Juni) ist die Zuversicht der Deutschen mit Blick auf die Entwicklung der Europäischen Union zurückhaltend. So gaben laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des Europaparlaments 60 Prozent der Bundesbürger an, betreffs der Zukunft der EU ziemlich oder sehr optimistisch zu sein.

Dieser Wert entspricht einem leichten Plus von zwei Prozentpunkten im Vergleich mit einer Umfrage im September/Oktober 2023. Allerdings hätten sich nach einem AFP-Bericht noch vor drei Jahren 72 Prozent der Umfrage-Teilnehmer optimistisch geäußert. Laut aktueller Umfrage („Frühjahrs-Eurobarometer“) liegt Deutschland etwa im Durchschnitt der anderen EU-Länder (übergreifend 61 Prozent).

Die Meinung der Deutschen über das Europaparlament hat sich kurz vor den Wahlen verbessert. So sagten 40 Prozent der Interviewten, sie würden das Parlament grundsätzlich positiv sehen, bei der Umfrage im Herbst 2023 waren es laut AFP 34 Prozent.

Für das Frühjahrs-Eurobarometer 2024 des Europäischen Parlaments wurde nach offiziellen Angaben von einem Forschungsinstitut zwischen dem 7. Februar und dem 3. März 2024 in allen 27 EU-Mitgliedstaaten Daten erhoben. Die Befragung fand persönlich statt, in Tschechien, Dänemark, Finnland und Malta zusätzlich mit Videointerviews (CAVI). Insgesamt seien 26.411 Interviews geführt worden.

–    Pressemitteilung
–    Spezial-Eurobarometer/Frühjahrsumfrage 2024 – Informationsblatt Deutschland

Kontakt: Europäisches Parlament, Presseabteilung, Telefon: +32 22842077, +33 388174167; E-Mail: neil.corlett@europarl.europa.eu 
Pressereferentin in Deutschland, Telefon: +49 30 22801080 , E-Mail: judit.hercegfalvi@europarl.europa.eu

19. April 2024

Große Resonanz beim IKOE-Fachtag „Stadt-Land-Dorf“ – Ideenreiche Handlungsempfehlungen zur Integrationsarbeit im ländlichen Raum

Rund 70 Akteure der Integrationsarbeit hat der Fachtag „Stadt-Land-Dorf: Perspektiven und Lösungsentwürfe für die Integrationsarbeit im ländlichen Raum aus Verwaltung, Wirtschaft, Bildung und Zivilgesellschaft“ am 11. April in Magdeburg zusammengeführt.

Veranstalter war das IKOE-Projekt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) in Kooperation mit dem Landesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.

Zur Eröffnung sagte AGSA-Geschäftsführer Krzysztof Blau, dass die große Resonanz des Fachtags die Bedeutung des Themas zeige. Gegenseitiger Austausch und der Aufbau und die Pflege von Netzwerken seien besonders wichtig. „Wir haben Handlungsbedarf! Die Zukunft können wir noch gestalten, die Vergangenheit dagegen nicht“, betonte Krzysztof Blau.

Staatssekretärin Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung, äußerte sich beeindruckt von der hohen Anzahl der Teilnehmenden. Sie würden räumlich und an den Einrichtungen gemessen die gesamte Bandbreite des Themas abbilden. Es sei sehr wichtig, dass das Thema aufgegriffen wird und Möglichkeiten des Austauschs geschaffen werden. Schließlich müsse der Blick geschärft werden, um die Integration in Sachsen-Anhalt mit den unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Städten und auf dem Land zu verbessern, fügte sie hinzu. Integration sei nur dann erfolgreich, wenn sie vor Ort stattfinde. Interkulturelle Öffnung, interkulturelles Alltagsleben, der Ausbau des ÖPNV und Ausbildung seien nur einige Stichpunkte, wenn es um die Integration von Schutzsuchenden und die Gewinnung von ausländischen Fachkräften gehe. All dies könne niemand allein, dies gelinge nur im Zusammenwirken.
 
Auf dem Programm standen zunächst praxisnahe Einblicke in Projekte und Initiativen, so vom Projekt Landheld*innen (Mirko Wolff/Salzwedel) und dem Netzwerk Neue Nachbarn (Manfred Hain) aus Tangerhütte. Anschließend hielt IKOE-Projektleiterin Dr. Katja Michalak einen Impulsvortrag. Sie bekräftigte dabei, dass einem Perspektivenwechsel ausreichend Raum gegeben werden müsse. „Die Stärkung des ländlichen Raums entsteht durch eine bessere Vernetzung zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Last wäre viel zu groß, um sie einzelnen Initiativen aufzubürden“, sagte sie.
 
Es folgte eine Podiumsdiskussion, bei der die Thematik aus den genannten Perspektiven Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft beleuchtet wurde. Dazu sprachen Jakob Wernike, Integrationskoordinator des Landkreises Stendal, der Landeskoordination des IQ Netzwerkes Sachsen-Anhalt, Dr. Thomas Kauer, und Jan Greiner, Projektleiter der Netzwerkstelle Engagierte Nachbarschaft bei der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Sachsen-Anhalt (LAGFA).
 
Unter anderem sagte bei der Diskussion danach Jakob Wernike, dass die Vernetzung in ländlichen Räumen eine große Ressource sei, „aus der wir schöpfen können“. Die Diskussion schloss Dr. Katja Michalak mit der Feststellung ab: „Es gleicht einem dreibeinigen Hocker – denn nur mit drei Beinen findet das System Stabilität in der guten Verzahnung von Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.“
 
In drei thematisch differenzierten Workshops ging es um Stolpersteine, Offene Fragen und Lösungsansätze in Bezug auf unterschiedliche Perspektiven. Anschließend tauschten sich die Teilnehmenden bei einem gallery walk an Pinnwänden, die sie in den Workshops mit Wortmeldungen gestaltet hatten, wechselseitig aus. 
 
Vor dem Abschlussplenum konnte jeder Teilnehmende auf eigens für den Fachtag produzierten Postkarten notieren, welchen Impuls oder Gedanken er an den ländlichen Raum sendet. Als Fazit wurde dann im Plenum unter anderem gezogen, dass Integration in ländlichen Regionen nur im Dialog und im Miteinander von Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gelingen kann. Zudem sah AGSA-Geschäftsführer Krzysztof Blau seine anfangs geäußerte Forderung nach mehr Räumen für Begegnung bestätigt. „Begegnung schafft Akzeptanz, Verständigung und gemeinsame Zukunft“, unterstrich er.
 
Die vielen Ideen und Lösungsvorschläge kamen direkt aus Projekten, ehrenamtlichen Initiativen, Verwaltung (etwa aus der Integrationskoordination) und Wirtschaft. Begleitet wurde die Veranstaltung von dem Graphic Recorder, Illustrator und Autor Sebastian Lörscher aus Berlin, der Themen und Wortbeiträge zeichnerisch darstellte und Akteure porträtierte.
 
Bei dem Fachtag wurde darüber hinaus eine weitere Ausgabe des Diversity Journals des IKOE-Projekts vorgestellt. Fokussiert ist die Broschüre diesmal auf den ländlichen Raum und Akteure, die sich ehrenamtlich engagieren. Eine Reportage über die Initiative in Tangerhütte geht auf die Aufgaben, Probleme und Erfolge Ehrenamtlicher bei der Unterstützung von Migrantinnen und Migranten ein.

16. April 2024

Autobiografischer Bericht einer Mosambikanerin gewährt Blick hinter die Kulissen der „Schule der Freundschaft“

Die „Schule der Freundschaft“ und das mit der DDR-Einrichtung eng verbundene Schicksal einer Mosambikanerin stehen im Vordergrund eines neuen Sachbuches, das kürzlich im Mitteldeutschen Verlag erschienen ist. Ihren Standort hatte die Schule in der Stadt Staßfurt, die heute zum Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt gehört.

Protagonistin ist Francisca Raposo, die in einem mosambikanischen Dorf lebte, als der Direktor ihrer Schule eine Ankündigung machte, die ihr Leben veränderte, wie es in der Buchbeschreibung des Verlages heißt.

„Es wurde nach begabten Kindern gesucht, die ihre Schullaufbahn in der DDR fortsetzen durften. Francisca wusste nicht, was das für ein Land war, aber sie wusste eines: Sie wollte unbedingt dorthin.“ Mit 900 anderen Kindern sei sie 1982 nach Staßfurt an die „Schule der Freundschaft“ gekommen.

„Was sie dort erlebte, aber auch, wie ihr Leben in Mosambik nach der Rückkehr 1988 weiterging, erzählt Francisca Raposo in diesem Buch. Ihre authentischen Schilderungen geben Einblicke in ein Kapitel der jüngeren Geschichte, das vielen Menschen bis heute verborgen geblieben ist“, erläuterte der Verlag. Herausgeberin des Buches ist die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker

Die „Schule der Freundschaft“ war eine Art Experiment und Teil eines Staatsabkommens, das 1979 zwischen der Volksrepublik Mosambik und der DDR geschlossen wurde.

Ein reich bebildertes Porträt von Raposo und Filmsequenzen aus dem Jahr 2022 sind beim Projekt DE-Zentralbild abrufbar.

Bibliographische Angaben: Francisca Raposo mit Ines Godazgar, „Von Mosambik in die DDR – Meine Zeit an der ,Schule der Freundschaft‘ in Staßfurt“, Herausgegeben von Birgit Neumann-Becker, 176 Seiten, 16,00 Euro, ISBN 978-3-96311-839-5

Kontakt: Mitteldeutscher Verlag, Bernburger Straße 2, 06108 Halle (Saale), Telefon: +49 345 23322-0, E-Mail: info@mitteldeutscherverlag.de

28. März 2024

Runder Tisch für Zuwanderung und Integration, gegen Rassismus ruft zu einer sachlichen Migrationsdebatte auf

Der Vorstand des Runden Tisches für Zuwanderung und Integration, gegen Rassismus in Sachsen-Anhalt hat mit weiteren Organisationen zu einer sachlichen Migrationsdebatte im Bundesland aufgerufen.

Zum Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März haben mehr als 17 landesweit aktive Organisationen gemeinsam mit den Integrationsbeauftragten aus Magdeburg und Halle sowie von der Landesregierung Sachsen-Anhalt auf eine Versachlichung in den Debatten um Flucht, Migration und Menschenrechte gedrängt, heißt es in einer Pressemitteilung des Runden Tisches.

Der demokratische Diskurs um die besten politischen Lösungen müsse sich wieder an Fakten und Inhalten orientieren. Die Mitzeichnenden sprechen sich klar für Demokratie und gegen die Abwertung gesellschaftlicher Gruppen aus, insbesondere gegen die Marginalisierung und Ausgrenzung von geflüchteten und bei uns schutzsuchenden Menschen.

„Im Ringen um konstruktive Lösungen müssen dringend Daten und Fakten überwiegen. Wir machen uns damit stark für eine solidarische Gesellschaft und freuen uns dabei über alle diejenigen, die durch eine Mitzeichnung unseres Aufrufs mit uns gemeinsam ein Zeichen senden gegen Ausgrenzung, Rassismus und Diskriminierung“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Runden Tisches, Raimund Sternal.

Der Aufruf und die Möglichkeit der Mitunterzeichnung (Online-Formular) ist hier auf der Internetseite des Runden Tisches zu finden.

Kontakt für Rückfragen bei der Koordinierungsstelle des Runden Tisches, Telefon: +49 1573 1105070, E-Mail: rundertisch@fluechtlingsrat-lsa.de, info@rundertisch-sachsenanhalt.de

21. März 2024

Plädoyer des ehrenamtlichen Integrationsbeauftragten der Landeshauptstadt Magdeburg für ein umfassendes Klima der interkulturellen Wertschätzung

Bei der Stadtratssitzung am 7. März 2024 hatte Krzysztof Blau als Integrationsbeauftragter der Landeshauptstadt Magdeburg die Gelegenheit, den Jahresbericht 2022 des Beirats für Integration und Migration sowie des Integrationsbeauftragten vorzustellen.

Blau mahnte die konsequente Beteiligung des Beirats an kommunalen, die migrantische Zivilgesellschaft betreffenden Entscheidungsprozessen an. Er verwies auf die bestehenden Aufgaben der Integration im Sinn einer gesamtgesellschaftlich gemeinten Teilhabe und stellte die Bedeutung einer gemeinschaftlich anerkannten Wertebasis heraus: „Integration im Sinne des Ermöglichens gleichberechtigter Teilhabe und Partizipation sowie des durch Respekt geprägten Miteinanders kann nur dann gelingen, wenn die einheimische und zugewanderte Bevölkerung die verfassungsrechtlichen Grundlagen und die ihnen zugrundeliegenden Werte als gemeinsames gesellschaftliches Fundament anerkennen. In einer freiheitlichen Gesellschaft, die die Würde jedes Menschen gleichermaßen achtet, darf es für Diskriminierung, Ausgrenzung und Rassismus keinen Raum geben.“ 
(Mitschnitt der Sitzung/Videolink: ab 4:45:50).

Dass dieser Weg durchaus auch veränderter Strukturen bedarf, hatte sich nur kurz zuvor in der Einwohnerfragestunde deutlich gezeigt. Zugewanderte internationale Masterstudenten an der OvGU Magdeburg schilderten beispielhaft ihre Probleme mit der Ausländerbehörde Magdeburg. Zu langes Warten auf einen Termin bzw. entsprechende Dokumente führte bei einigen zu erheblichen aufenthaltsrechtlichen Konsequenzen. Der zuständige Beigeordnete Ronni Krug verwies diesbezüglich auf die unzureichenden Personalkapazitäten und den aktuellen Umbruchsprozess der Behörde. 

-    zum Jahresbericht des Integrationsbeirats und Integrationsbeauftragten der LH Magdeburg (PDF-Datei)

12. März 2024

Willkommensfeier des Saalekreises in Merseburg: Landrat überreicht Einbürgerungsurkunden

Landrat Hartmut Handschak (parteilos) hat bei einer feierlichen Willkommensveranstaltung am 28. Februar im Merseburger Ständehaus Merseburg zwölf Einwohnerinnen und Einwohnern des Saalekreises ihre Einbürgerungsurkunden überreicht und sie als neue Bundesbürgerinnen und Bundesbürger begrüßt.

Weitere 56 Einwohnerinnen und Einwohner beglückwünschte er zu ihrer deutschen Staatsbürgerschaft, die diese bereits Anfang dieses Jahres und 2023 erhalten hatten (Pressemitteilung). Ihre Wurzeln hätten die Frauen, Männer und Kinder in Ägypten, Ghana, dem Libanon, der Slowakei, Syrien, der Ukraine und China.

Mit der deutschen Staatsbürgerschaft bekommen sie den Angaben zufolge die Chance, ihren beruflichen Werdegang frei zu bestimmen und ihre Zukunft in Deutschland politisch auch als gesellschaftlich aktiv mitzugestalten.

In seiner Rede habe Landrat Handschak die neuen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger dazu aufgerufen, sich für die Werte der Demokratie stark zu machen. „Wir alle sollten uns bewusstmachen, dass die Werte des Grundgesetzes nicht selbstverständlich sind. Umso wichtiger ist es, dass sie geachtet, bewahrt und auch immer wieder verteidigt werden“, wird er in der Mitteilung zitiert.

Bevor alle ihre Einbürgerungsurkunden erhielten, erfolgte laut Kreisverwaltung der Schwur auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Im Anschluss wurde gemeinsam die deutsche Nationalhymne gesungen.

Seit der Kreisfusion im Jahr 2007 fanden laut Mitteilung im Saalekreis bislang 42 Einbürgerungsfeiern statt. Insgesamt seien seitdem 591 Personen eingebürgert worden.

Der Mitteldeutsche Rundfunk hat für seine Sendung „MDR Sachsen-Anhalt heute“ von der Willkommensveranstaltung einen Film gedreht, der hier abrufbar ist (2:14 min). 

Kontakt: Landkreis Saalekreis, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Domplatz 9, 06217 Merseburg; Telefon: +49 3461 40-1022, E-Mail: presse@saalekreis.de

1. März 2024

Zum Jubiläum der Partnerschaft Sachsen-Anhalt/Centre-Val de Loire winkt Fördergeld für Austausch-Aktionen

Zum 20-jährigen Jubiläum ihrer Regionalpartnerschaft haben Sachsen-Anhalt und die Region Centre-Val de Loire in Frankreich engagierte Bürger und Initiativen zur Mitwirkung aufgerufen. Es können Projekte mit bis zu 10.000 Euro gefördert werden.

Das Bundesland Sachsen-Anhalt und die damalige Region Centre (seit dem Jahr 2015 Centre-Val de Loire) hatten am 5. Juli 2004 in Magdeburg feierlich eine Gemeinsame Erklärung unterzeichnet, die bis heute die Grundlage der Zusammenarbeit darstellt. Der Unterschrift folgten zahlreiche Austausche und Begegnungen zwischen Städtepartnerschaften, Kulturinstitutionen, Schulen und Politikern.

Zum Jubiläum haben die beiden Regionen und der Bürgerfonds zur Beteiligung an einem Förderprogramm aufgerufen. Zuschüsse können zum Beispiel für eine Städtepartnerschaftsbegegnung, für künstlerische Austausche oder für Begegnungen im Wissenschaftsbereich beantragt werden.

-    Online-Beitrag auf der Seite des Projekts Fach- und Servicestelle EU-Migration Sachsen-Anhalt (EUmigra) der AGSA e.V.

26. Februar 2024

Statistisches Bundesamt: Mehr als 75 Prozent der Menschen mit Einwanderungsgeschichte spricht zu Hause Deutsch

In Deutschland nutzen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mehr als drei Viertel der Menschen mit Einwanderungsgeschichte zur Kommunikation im eigenen Haushalt die deutsche Sprache. Knapp ein Viertel (24 Prozent) der rund 20,2 Millionen Personen mit Einwanderungsgeschichte hätten im Jahr 2022 sogar ausschließlich Deutsch zu Hause gesprochen.

Mehr als die Hälfte (knapp 54 Prozent) habe neben Deutsch auf mindestens noch eine weitere Sprache zur Verständigung mit Haushaltsangehörigen zurückgegriffen. Weitere knapp 23 Prozent der Personen mit Einwanderungsgeschichte sprachen zu Hause ausschließlich eine oder mehrere andere Sprachen als Deutsch, wie das Bundesamt zum Internationalen Tag der Muttersprache am 21. Februar weiter erklärte (Pressemitteilung).

Von den direkten Nachkommen der seit 1950 eingewanderten Elternteile hätten sogar mehr als 90 zu Hause Deutsch gesprochen. Grundlage der Angaben sind Ergebnissen des Mikrozensus 2022.

Die Menschen mit Einwanderungsgeschichte machten laut Bundesamt 2022 knapp ein Viertel der Bevölkerung in Privathaushalten hierzulande aus. Von diesen insgesamt rund 83,1 Millionen Menschen sprachen knapp 79 Prozent ausschließlich Deutsch in den eigenen vier Wänden. Fast 6 Prozent kommunizierten lediglich in einer oder mehreren anderen Sprachen miteinander.

Unter den Personen, die zu Hause vorwiegend eine andere Sprache als Deutsch zur Kommunikation nutzten, war Türkisch mit 14 Prozent die am häufigsten gesprochene Sprache. Danach folgten Russisch (12 Prozent), Arabisch (10 Prozent), Polnisch (7 Prozent), Englisch (6 Prozent) und Rumänisch (5 Prozent).

Kontakt zum Statistischen Bundesamt in Fragen von bevölkerungsstatistischen Auswertungen und Analysen aus dem Mikrozensus: Telefon: +49 611 75 2262

26. Februar 2024

Konferenz in Magdeburg zum Thema Streetwork im digitalen Raum: Neuer Beratungsansatz für EU-Zugewanderte

Auf der Konferenz „Digital Streetwork für EU-Zugewanderte. Erprobte Verfahren und neue Impulse in Bund, Land und Kommune“ haben am 22. Januar in Magdeburg mehr als 150 Teilnehmende aus Beratungsstellen, Migrantenorganisationen, Wissenschaft und Behörden darüber beraten, wie mehr Zugewanderte auf digitalem Weg beraten und erreicht werden können.

Eine Dokumentation der Veranstaltung ist nunmehr auf der CADS-Projektseite hier abrufbar.

Die Konferenz wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, und der Integrationsbeauftragten des Landes Sachsen-Anhalt, Staatssekretärin Susi Möbbeck, gemeinsam mit Minor – Digital, ausgerichtet (Pressemitteilung).

„Digital Streetwork ist ein Game Changer, damit wir Eingewanderte in Deutschland bestmöglich über das Leben und Arbeiten bei uns informieren. Die Beraterinnen des Modellprojekts CADS erreichen in über 1.000 social media spaces viele Millionen Menschen“, sagt Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.

„Wer arbeitet künftig in der Chip-Fabrik, wer pflegt morgen unsere Eltern, wer steuert Bus und Bahn in Zeiten des Fachkräftemangels? Schon heute sind es 2,6 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus der EU. Sie sollen kommen, um zu bleiben, das unterstützen wir mit Digital Streetwork.“

In Sachsen-Anhalt leben den Angaben zufolge gut 45.600 Menschen mit einer Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedsstaates; dies bedeute einen Anteil von zwei Prozent an der Gesamtbevölkerung. Staatssekretärin Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung von Sachsen-Anhalt, betont: „Sachsen-Anhalt muss stärker um zuwandernde Arbeitskräfte werben, um Stellen besetzen zu können. Gerade bei den ersten Schritten der Integration brauchen Zuwandernde mehrsprachige Beratung, damit Integration nachhaltig gelingt. Digitale Angebote werden dabei immer wichtiger, weil sie Zuwandernde früher und schneller erreichen.“

Krzysztof Blau, ehrenamtlicher Integrationsbeauftragter der Stadt Magdeburg und Geschäftsführer der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V.: „Wir sehen als Auslandsgesellschaft deutlich die Vorteile eines solchen Angebots von CADS. Zugleich sehen wir die Notwendigkeit, die mehrsprachigen Zugänge für die Unionsbürger und ihre Netzwerke im Verbund von digitalen und örtlichen Beratungsangeboten jetzt wirklich auszubauen. Anders werden wir kaum in der Lage sein, diese wichtige Zuwanderungsgruppe nachhaltig in unserem Land zu behalten, und das müssen wir heute mehr denn je.“

Im Mittelpunkt der Konferenz stand das Anfang 2023 gestartete bundesweite Modellprojekt CADS - Community Advisors – Digital Streetwork für EU-Beschäftigte. Es wird von der Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer der Bundes-Integrationsbeauftragten gefördert und von Minor – Digital umgesetzt. 

Ein weiterer Bericht kann hier nachgelesen werden (Projekt EUmigra).

Kontakte: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt, Pressestelle, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg, Telefon: +49 391 567-4608, E-Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de
Minor – Digital gemeinnützige GmbH, Paul-Lincke-Ufer 7A, 10999 Berlin, Telefon: +49 30 68054106

15. Februar 2024

Engagementfonds des Landes startet in sein 10. Förderjahr – Anträge für 2024 sind ab sofort möglich

Der Engagementfonds des Landes ist in seine 10. Förderrunde gestartet. Somit bietet die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (LAGFA) Sachsen-Anhalt e.V. auch in diesem Jahr ehrenamtlich Aktiven für nachbarschaftliches Engagement finanzielle Unterstützung.

Gefördert werden Vorhaben zur Integration und Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Dafür können bis zu 2.500 Euro beantragt werden. Die LAGFA berät gern über Förderbedingungen, die Antragstellung und eine mögliche Vernetzung vor Ort.

Unterstützt wurden in den vergangenen neun Förderjahren der LAGFA zufolge insgesamt weit mehr als 600 ehrenamtliche Vorhaben von engagierten Einzelpersonen, Initiativen und Vereinen. 

„Überall in Sachsen-Anhalt finden sich Orte, an denen Zusammenhalt und Nachbarschaft gelebt werden. Dieses Engagement verdient Anerkennung und Förderung“, erklärte Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Der Engagementfonds biete hierfür eine niedrigschwellige Finanzierungsmöglichkeit. Seit fast einem Jahrzehnt nehme Sachsen-Anhalt damit eine bundesweite Vorreiterrolle ein.

Anträge an den Fonds sind ab sofort und im gesamten Jahr 2024 möglich (zum Formular).

-    Pressemitteilung der LAGFA/Engagementportal
-    Pressemitteilung des Sozialministeriums

Kontakt: LAGFA Sachsen-Anhalt e.V., Jan Greiner, Telefon: +49 345 22604440, E-Mail: netzwerkstelle@lagfa-lsa.de

26. Januar 2024

„Was lange währt, wird endlich gut“ – Magdeburgs Beirat für Integration und Migration feierte 25-jähriges Bestehen

Magdeburgs Beirat für Integration und Migration hat am 6. Juli 2022 mit einer Festveranstaltung sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Das Programm im Rathaus der Landeshauptstadt stand unter dem Motto „25 Jahre Beirat für Integration und Migration – Rückblick und Ausblick“.

Zu den rund 100 Gästen gehörte unter anderen auch Sachsen-Anhalts Staatssekretärin und Integrationsbeauftragte des Landes, Susi Möbbeck. Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war die Verleihung des Sonderpreises des Beirates für Integration und Migration für langjähriges ehrenamtliches Engagement für Integration in Magdeburg.

Die vom Magdeburger Rotary Clubs gestiftete Auszeichnung erhielt Gabriele Tuljus. Sie wurde für ihr herausragendes Engagement für das Gemeinwohl durch den Einsatz für gelingende Integration gewürdigt und gilt als einer der ersten Menschen in Magdeburg, die sich für die Belange der Menschen ausländischer Herkunft eingesetzt haben.

Durch ihren unermüdlichen Einsatz konnte sie zum schnellen Einleben in Magdeburg und zur besseren Verständigung zwischen den Kulturen beitragen. Gabriele Tuljus engagierte sich bereits 1991 im Verein „Kontakt International Magdeburg“ und später auch im Verein „Meridian“.

Musikalisch wurde die Feier von der Jazz-Gruppe Jam-Fest und einem ukrainischen Frauen- und Kinderchor umrahmt. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war ein Zeitzeugengespräch mit ehemaligen Beiräten und Beauftragten für die Belange der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Magdeburg. Sie ließen die Anfänge der Selbstvertretung von Ausländerinnen und Ausländern in Magdeburg und die Weiterentwicklung zum gemeinsamen Beirat von Deutschen und Nicht-Deutschen für die Belange der Integration in Magdeburg Revue passieren. Dabei wurden Perspektive für die Zukunft gemeinsam betrachtet (siehe auch Pressemitteilung).

Grußworte hielten unter anderen Stadtratsvorsitzender Prof. Dr. Alexander Pott und Oberbürgermeisterin Simone Borris. Sie betonte, dass der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an der Gesamtbevölkerung in Magdeburg seit der Gründung des Beirates von 4 auf nunmehr 14 Prozent angestiegen sei. Dies mache die hohe Bedeutung der Integration deutlich. Zudem wies Simone Borris auf den hohen Stellenwert des Beirates als „Schnittstelle“ zur Politik hin. „Wenn wir an einem Strang ziehen, können wir die großen Herausforderungen schaffen“, betonte sie. 

Der Beiratsvorsitzende und Integrationsbeauftragte der Stadt, Krzysztof Blau, lud alle Migrantinnen und Migranten der Stadt dazu ein, sich selbst aktiv bei der Gestaltung der Gesellschaft einzubringen. Dazu biete der Integrationsbeirat eine gute Grundlage. Ohne eine wirkliche Teilhabe, die auch teilen bedeute, sei Integration nicht möglich.

Hintergrund:
Der Beirat für Integration und Migration ist ein Gremium der Landeshauptstadt Magdeburg. Er setzt sich zusammen aus acht Migrant*innen und sieben Stadträt*innen, die vom Stadtrat in den Beirat bestellt worden sind. Er nimmt im Rahmen seiner Satzung unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell ungebunden die Interessen aller in der Landeshauptstadt Magdeburg lebenden Migrant*innen wahr und wirkt auf die chancengleiche Partizipation aller Bevölkerungsgruppen am Gemeinwesen hin.

Weitere Informationen u.a. zu Sitzungsterminen und den Sprechzeiten des Beirates gibt es hier.

Kontakt: Beirat für Integration und Migration, Der Vorstand, Alter Markt 6, 39090 Magdeburg, Telefon: +49 391 540-2384, E-Mail: integrationsbeirat@stadt.magdeburg.de

7. Juli 2022