Mai 2024

24.01.2024
-
19.09.2024
Kassel Wilhelmshöhe
Fortbildung
Kommunale Fachberatung

Die Fortbildung „Kommunal. Innovativ. Präventiv.“ richtet sich bundesweit an behördliche Fachkräfte in den Verwaltungen von Landkreisen, Städten und Gemeinden, die den Themenbereich Radikalisierungsprävention bzw. Extremismusprävention bearbeiten oder sich für die Förderung gesellschaftlichen Zusammenhalts einsetzen. Die Fortbildung ist passgenau auf die Bedarfe kommunaler Fachkräfte zugeschnitten. Im Fokus stehen die Vermittlung aktueller Wissensstände, die Erarbeitung von Schlüsselkompetenzen und innovativer Perspektiven sowie der Austausch über Herausforderungen und gelingende Ansätze kommunaler Radikalisierungsprävention.

Vier Fortbildungsblöcke von je zwei Tagen werden durch digitale Selbstlerneinheiten ergänzt, die eigenverantwortlich bearbeitet werden. Zentral sind dabei: Praxisrelevanz, Anwendbarkeit und interkommunales Lernen. Jedes Modul erlaubt den Teilnehmenden eine Strategie zu entwickeln, wie sie das behandelte Thema in ihren eigenen Arbeitskontext integrieren können. Zusätzlich bietet die Fortbildung immer wieder Räume für den intensiven, kollegialen Austausch kommunaler Fachkräfte.

Durchgeführt wird die Fortbildung vom multiprofessionellen Team des Modellprojekts „Kommunale Fachberatung“ sowie einschlägiger Expert*innen aus Kommunalverwaltung, zivilgesellschaftlicher Beratungs- und Präventionspraxis und Wissenschaft. Die Teilnahme ist kostenlos. Fahrtkosten und Übernachtungskosten können leider nicht übernommen werden.

Das Team der Kommunalen Fachberatung bietet vorab zwei digitale Informationsveranstaltungen an, damit Interessierte sich ein Bild der Fortbildung machen können. Die Informationsveranstaltungen finden online statt am 02. November 2023 (14.00 – 15.30) und am 29. November 2023 (10.00 – 11.30).


April 2024

18.04.2024
-
06.09.2024
Alt-Reinickendorf 25, 13407 Berlin
Train-the-Trainer-Qualifizierung
Violence Prevention Network gGmbH, im Auftrag des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX)

Die Train-the-Trainer-Qualifizierung „Antisemitismus wirksam begegnen“ stärkt Fachkräfte zivilgesellschaftlicher Organisationen in der Umsetzung zielgruppengerechter, innovativer und methodenvielfältiger präventiver Angebote im Strafvollzug. Durch Information und Sensibilisierung, praktische Übungen sowie individuelle Beratung können die Teilnehmenden nach dem Lehrgang wirksame antisemitismuskritische Maßnahmen der Distanzierungsarbeit und Extremismusprävention eigenständig umsetzen. Referent*innen aus ganz Deutschland führen in die verschiedenen Erscheinungsformen des Antisemitismus ein und üben in einem praktischen Methodenteil individuelle Handlungssicherheit. Bei der Konzeptionierung von neuen Ansätzen im eigenen Arbeitskontext werden die Teilnehmenden von zwei Experten aus den Phänomenbereichen Rechtsextremismus und islamistischer Extremismus in (digitalen) Einzel- oder Kleingruppencoachings beraten.

Termine

  • 18. und 19. April 2024
  • 13. und 14. Juni 2024
  • 5. und 6. September 2024
  • Donnerstags 10.00 – 17.00 Uhr
  • Freitags 09.00 – 16.00 Uhr

Zwei weitere Termine werden in Abstimmung mit den Teilnehmenden digital durchgeführt.


Mai 2024

27.05.2024
Thiemannstrasse 1, 12059 Berlin
Kompetenznetzwerk für das Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft

Wer etwas politisch verändern möchte, wird meist laut und macht Stimmung für die eigenen Ziele – das gilt für alle Seiten. Dabei vergessen wir häufig, dass eine große Anzahl von Menschen in unserer Gesellschaft der Vielen sich durch dieses laute Vorgehen nicht angesprochen fühlen – vielleicht sich sogar auch abschrecken lassen. Debatten werden als spalterisch oder polarisierter wahrgenommen, als sie es sind. Es gibt Menschen, die sich nicht so einfach einer Meinungsfront zuordnen lassen. Diese Gruppen werden in der Forschung je nach Schwerpunktsetzung wahlweise als beweglich, still oder unsichtbar gekennzeichnet, machen einen großen Teil der Bevölkerung aus und sind deshalb nicht zu vernachlässigen.

Potenziell finden sich auch in der beweglichen Mitte Menschen, die bereit sind, sich für eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen. Sie teilen aber lange nicht alle Einschätzungen von Aktivist:innen, die sich für eine offene Gesellschaft engagieren. Häufig sind ihnen andere Themen wichtiger als die der Migrationsgesellschaft, etwa Fragen kultureller Traditionen und der eigenen sozialen Absicherung. Einige von ihnen sind aber auch anfällig für Strömungen, die mit Angst Politik machen und Sorgen der Menschen für populistische Zwecke kanalisieren. Gerade im „Superwahljahr 2024“ sollten wir hier genauer hinschauen.

Im Rahmen der Fachtagung setzen wir als Kompetenznetzwerk für das Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft den Fokus auf das Themenfeld: Wer oder was ist die bewegliche Mitte? Warum sprechen andere von still oder unsichtbar und wie erreichen wir sie? Und welche Bedeutung ergibt sich daraus für die Wahlen?


28.05.2024
Walderseestraße 100, 30177 Hannover
Fachtag
Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. - VNB
In Wissenschaft, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Politik wird eine Zunahme rassistischer und antifeministischer Äußerungen und Anfeindungen festgestellt. Kommunalpolitikerinnen sind in ihren Haupt- und Ehrenämtern häufig mit antifeministischen Angriffen und anderen Ideologien konfrontiert. Immer wieder werden Gleichstellungsbewegungen mit antifeministischer und rassistischer Rhetorik diffamiert und Personen gezielt angefeindet. Insbesondere mehrfach marginalisierte Personengruppen sind davon betroffen. Es besteht die Notwendigkeit, einen intersektionalen Blick auf Antifeminismus zu werfen, so dass Personen, die von antifeministischen und rassistischen Äußerungen und Handlungen betroffen sind, nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Vor diesem Hintergrund hat der VNB in Kooperation mit der Stiftung Leben & Umwelt/ Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen und dem Gunda-Werner-Institut in einer mehrmodularen Qualifizierungsreihe eine Gruppe von Teilnehmerinnen im Umgang mit Antifeminismus, Rassismus und weiteren Phänomenen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) geschult und in praxisnahen Trainings sensibilisiert.

Der Fachtag bildet den Abschluss der Fortbildungsreihe und bietet Raum für einen intensiven Diskurs über aktuelle Ausprägungen des Antifeminismus und ihre Verknüpfung zu Rassismen. Neben zwei Impulsvorträgen werden in verschiedenen Workshops Inhalte vertieft sowie Handlungsempfehlungen im Umgang mit Antifeminismus und Rassismus geteilt. Die Veranstaltung ermöglicht einen Austausch zwischen Akteur*innen aus Kommunen, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft und lädt zur solidarischen Vernetzung ein.

30.05.2024
Bernburg
Workshop
Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt

Im Rahmen des Bleiberechtsprojekts CAST (ChancenAufenthalt in Sachsen-Anhalt) des Flüchtlingsrates findet am 30.05.2024 ein Workshop zum Chancen-Aufenthaltsrecht im Coffee to Stay in Bernburg statt. Ab 14 Uhr möchten die Veranstaltenden über das Chancen-Aufenthaltsrecht und die Wege sprechen, danach langfristige Bleibemöglichkeiten zu bekommen.

Der Workshop richtet sich ausschließlich an Menschen in Duldung und an Menschen, die bereits die Chancen-Aufenthaltserlaubnis haben.


Juni 2024

03.06.2024
-
05.06.2024
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Fachtagung
BAfF und medico international

Im Spannungsfeld zwischen der aktuellen politischen Diskursverschiebung nach rechts und großen gesellschaftlichen Solidaritätsbekundungen gegen Rechtsextremismus und Rassismus soll diskutiert werden, wie es möglich ist, die Rechts- und Versorgungsansprüche geflüchteter Menschen zu verteidigen und gleichzeitig unter immer stärker begrenzten Bedingungen im Bereich der psychosozialen Versorgung von Geflüchteten weiter zu arbeiten. 

 

Die gemeinsame Fachtagung von BAfF e.V. und medico international e.V. wird in der Woche vor der Europawahl und kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg stattfinden – in einer Zeit, in der in einem europäischen Einwanderungsland Migration erneut zum Problem erklärt und das Asylrecht im Namen des Einhegens radikal rechter Stimmungsmache und Gewalt geopfert zu werden droht. Es gibt auf nationaler und europäischer Ebene eine massive Diskursverschiebung nach rechts, eine kaum für möglich gehaltene Enthemmung der Sprache und angesichts der multiplen Krisen unserer Zeit in weiten Teilen der Gesellschaft das Gefühl der Ohnmacht, Alternativlosigkeit und Erschöpfung. 

Zugleich zeigen mehr als eine Million Menschen auf Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, dass das Potenzial für Zusammenschlüsse der progressiven Zivilgesellschaft gegen Feindseligkeit und gesellschaftliche Spaltung so groß ist wie seit Langem nicht mehr. 


03.06.2024
-
05.06.2024
Münchehäger Str. 6, 31547 Rehburg-Loccum
Tagung
Evangelische Akademie Loccum
Wie steht es um den islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen? Was wurde bislang erreicht? Welche Herausforderungen stellen sich? Diese Tagung will Lehrerinnen und Lehrer, Vertreterinnen und Vertreter der Politik, der muslimischen Zivilgesellschaft und der Wissenschaft zusammenbringen, um über den aktuellen Stand des islamischen Religionsunterrichts in Niedersachsen, NRW und Baden-Württemberg zu diskutieren und nach Modellen für die Zukunft zu fragen.

04.06.2024
Online
Online-Seminar
DeBUG-Kontaktstelle in Niedersachsen und Bremen

Der Umgang mit dem Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung stellt eine herausfordernde Situation für Mitarbeiter:innen in Unterkünften für Geflüchtete dar.

Dieses Online-Seminar soll Mitarbeiter:innen in ihrer Handlungssicherheit im Umgang mit diesem Thema stärken. Zum einen geht es um das Erkennen von Gefährdungsmomenten für eine Kindeswohlgefährdung, zum anderen geht es um das Handeln auf der Grundlage der geltenden rechtlichen Grundlagen, wie zum Beispiel dem Bundeskinderschutzgesetz. Kinderschutz im Kontext von Flucht und Migration erfordert zudem ein migrations- und kultursensibles Arbeiten mit den Familien. Thematisiert werden auch die Kooperation mit den Eltern und ihren Kindern sowie die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt.

Eigene Fallbeispiele und Fragen können bereits im Vorfeld gerne formuliert und anonymisiert per Mail eingesendet werden. 

Die Fortbildung richtet sich an Mitarbeiter:innen in kommunalen Gemeinschaftsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen sowie in kommunalen Behörden und Landesbehörden und Beratungsangeboten für geflüchtete Menschen.


05.06.2024
Oudenarder Straße 16 (Haus D 06), 13347 Berlin
Fachtag
Ufuq e.V.

Religion und Religiosität wird in einer pluralen, sich als säkular verstehenden Gesellschaft oft mit Unbehagen und Abwehr begegnet. Aussagen wie „Religion hat in der Schule nichts zu suchen!“ sind keine Seltenheit. Themen mit einem (vermeintlichen) religiösen Bezug sind für viele emotional aufgeladen und werden leidenschaftlich diskutiert – so auch an Berliner Schulen und in pädagogischen Räumen. Im Fokus stehen dabei häufig migrantisierte Jugendliche und Jugendliche, die verschiedene Zugänge und Verhältnisse zu Religion haben.

Wie wird Religiosität in der Schule verhandelt? Welche Rolle spielen hierbei Rassismus und andere Diskriminierungsformen? Was sind meine pädagogischen Handlungsmöglichkeiten?


06.06.2024
Hameln
Fachtag

Die Stadt Hameln und die Koordinierungsstelle Quartiersentwicklung und Gemeinwesenarbeit – „Hameln kann‘s“ laden zum niedersachsenweiten Fachtag ein. Der Fachtag richtet sich an Partnerprojekte aus der Modellförderung und dem Bündnis Gute Nachbarschaft, Menschen aus den Quartieren und Akteursnetzwerken sowie an Fachkräfte aus Gemeinwesenarbeit, Quartiersmanagement, Sozialer Arbeit und Stadtentwicklung.

Integriert in den Fachtag findet auch das BIT – Bewohner:innen-Initiativen-Treffen für einen landesweiten Austausch von und für Bewohner:innen aus Niedersachen zusammen mit der LAG Praxisnetzwerk Soziale Stadtentwicklung Niedersachsen statt. Wir freuen uns auf aktive Bewohner:innen aus ganz Niedersachsen, denn wie sollten wir über den gesellschaftlichen Zusammenhalt diskutieren ohne die Menschen aus unseren Quartieren?


13.06.2024
Fulda
Fachtagung

In Deutschland stellt der gleichberechtigte Zugang zur Gesundheitsversorgung eine der zentralen sozialen Herausforderungen unserer Zeit dar. Speziell die Gruppe der Menschen ohne Krankenversicherungsschutz sieht sich mit zahlreichen Barrieren im Gesundheitssystem konfrontiert – eine Realität, die sowohl individuelles Leid verursacht als auch gesellschaftliche Auswirkungen hat.

Die Fachtagung „Zugang zur Gesundheitsversorgung für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz“ zielt darauf ab, diese Problematik in den Mittelpunkt eines transdisziplinären Dialogs zu rücken. Durch die Versammlung von Expert:innen aus den Bereichen von Wissenschaft und Praxis, konzentriert sich die Fachtagung auf die Herausforderungen und Lösungen im Bereich der Gesundheitsversorgung für Personen ohne Krankenversicherungsschutz. Sie bietet eine Plattform um aktuelle Forschungsergebnisse, bewährte Praktiken und politische Initiativen zu diskutieren, die darauf abzielen, den Zugang zur Gesundheitsversorgung für diese vulnerable Bevölkerungsgruppe zu verbessern.

Inhaltliche Schwerpunkte der Fachtagung

  • Barrieren und Herausforderungen im Zusammenhang des Zugangs zur Gesundheitsversorgung,
  • Auswirkungen fehlender Gesundheitsversorgung auf Individuen und die öffentliche Gesundheit sowie
  • Modelle und Programme zur Bereitstellung von Gesundheitsdiensten für Personen ohne Krankenversicherungsschutz.

14.06.2024
Berlin
Fachtag
BumF

Geflüchtete junge Menschen treffen in Deutschland auf ein System, in dem ihre Rechte gefährdet sind, rassistische Stimmen immer lauter werden und politische Entscheidungen zugunsten von mehr Abschiebungen und Abschottung getroffen werden. Auch im Kontext der Jugendhilfe gibt es sich weiter verschärfende Missstände bei der Unterbringung, Betreuung und Unterstützung von unbegleiteten minderjährigen Personen und jungen Volljährigen. Vor diesem Hintergrund ist es für Personen aus dem Unterstützungssystem wichtig, sich tagtäglich auf die Professionsstandards und kinder-und menschenrechtlichen Grundlagen der eigenen Arbeit zurückzubesinnen, diese auch entgegen team- und trägerinterner Verfahrensvorgaben aufrecht zu erhalten, politische Missstände anzuprangern – kurz, Haltung zu zeigen, um parteiisch an der Seite der jungen Menschen zu stehen. In welchen Bereichen ist dies aktuell besonders wichtig? Wie kann dies gelingen?

Unser Fachtag widmet sich diesen sowie weiteren Fragen. Konkret blicken wir darauf, wie in unterschiedlichen Bereichen in und außerhalb der Jugendhilfe in der Arbeit mit jungen Geflüchteten Haltung gezeigt werden kann, sei es in den Sammelunterkünften, der Öffentlichkeitsarbeit oder dem Hilfeplan-Verfahren. Im Forum und in verschiedenen Workshops wollen wir Problemfelder gemeinsam reflektieren und bearbeiten. Themen werden u.a. der dreijährige Geburtstag des Kinder- und Jugendstärkungsgesetz und die Situation von Mädchen und FLINTA*-Personen in Sammelunterkünften sein.


14.06.2024
St.-Pauli-Deich 24, 28199 Bremen
Fachtagung
Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.

Queere BiPoC und Geflüchtete sind von Queerfeindlichkeit betroffen und erleben parallel dazu Rassismus in verschiedenen Formen bis hin zu gewalttätigen Übergriffen.

Diese sich überlagernden Diskriminierungserfahrungen führen zu psychischen sowie seelischen Belastungen. Gemeinsam möchten wir mit Aktivist:innen, ehrenamtlich Engagierten sowie Fachpersonen über queersensible Beratungs- und Behandlungsansätze bei BiPoC und Geflüchteten mit seelischen Belastungen diskutieren. Am Nachmittag wird es zwei Workshops geben, einer für Menschen mit Rassismuserfahrungen (BIPoC Saferspace) und einen zweiten für Fachkräfte und Interessierte.

Die Veranstaltung wird von Rat und Tat Bremen e. V., Queeraspora e.V., der Koordinierungsstelle für gesundheitliche Chancengleichheit Bremen (KGC) sowie der LVG & AFS Niedersachsen Bremen ausgerichtet.


20.06.2024
Hybrid
Fortbildung
Forum Ziviler Friedensdienst e. V. (forumZFD)

Wo Menschen zusammenleben entstehen Konflikte. Auch die großen gesellschaftlichen Krisen schlagen sich oft als erstes vor Ort in den Städten und Gemeinden nieder. Kleine wie große Konflikte aufzufangen, aber auch das Zusammenleben in Vielfalt zu gestalten, stellt verschiedene Akteure vor Ort oft vor Herausforderungen. Die Fortbildung möchte Wege aufzeigen, diesen zu begegnen und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten Konflikte in der Kommune anzugehen.

Teilnehmende stärken ihre kommunikativen Fähigkeiten und erarbeiten sich einen analytischen Blick auf Konflikte in ihrem jeweiligen kommunalen Kontext. Sie erlernen, wie Konflikte genutzt werden können, um gesellschaftliche Veränderungsprozesse zu gestalten, und welche Rolle sie dabei einnehmen können. Ein fundiertes Konfliktverständnis hilft nicht nur, die Dynamiken hinter den Konflikten zu entschlüsseln und Polarisierung zu begegnen. Es unterstützt auch dabei, verschiedene Positionen, Interessen und Bedürfnisse in den Blick zu nehmen und dazu passende Strategien zu entwickeln, die über das eigene gewohnte Handeln hinaus gehen.

An wen richtet sich die Fortbildung? 

Diese Fortbildung richtet sich an Personen, die im kommunalen Raum arbeiten oder engagiert sind und auch mit integrationsbezogenen Themen befasst sind. Sie gestalten in ihrer jeweiligen Rolle das kommunale Zusammenleben mit und möchten souveräner mit Konflikten in ihrer Stadt, ihrer Gemeinde oder ihrem Landkreis umgehen. Ob Sozialarbeiter, Kontaktbeamtin bei der Polizei, ehrenamtlich Engagierte im Integrationsbeirat, Vereinsbetreuer, Pastorin oder Koordinator von Geflüchteten-Unterkünften – sie alle verbindet der Wille, Verantwortung zu übernehmen, Sicherheit im Umgang mit kommunalen Konflikten zu gewinnen und konkrete Ideen für die Konfliktbearbeitung zu entwickeln.


Juli 2024

03.07.2024
-
04.07.2024
Königstr. 36 b, 14109 Berlin-Wannsee
Praxiswerkstatt
cultures interactive e.V.

"Mit dem Brandbrief zweier Lehrer*innen, die rechtsextreme Vorfälle an einer Brandenburger Oberschule bekannt machten, hat eine Entwicklung öffentliche Aufmerksamkeit erhalten, die leider kein Einzelfall ist. Auch die Schüler*innenvertretungen der ostdeutschen Bundesländer beklagten zuletzt eine Zunahme rechtsextremer Fälle an Schulen sowie die Untätigkeit und Überforderung von Lehrer*innen und Schulleitungen im Umgang damit. Die gerade veröffentlichte „Trendstudie Jugend in Deutschland 2024“ beschreibt ebenfalls einen Rechtsruck bei Jugendlichen. Demnach hat sich das Potenzial für rechtsextreme Einstellungen unter Jugendlichen deutlich verstärkt. In der Studie zeigt sich außerdem, dass junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren äußerst pessimistisch in ihre persönliche Zukunft blicken. Die vielen gesellschaftlichen Krisen führen bei Jugendlichen zu einem hohen Niveau psychischer Belastungen wie Stress, Hilflosigkeit und Überforderung.

Welche Rolle kann die Jugend- und Sozialarbeit unter diesen Voraussetzungen in der Prävention und Auseinandersetzung mit rechtsextremen, menschen- und demokratiefeindlichen Einstellungen spielen? Jugend- und Sozialarbeiter*innen sollen Jugendliche bei persönlichen Belastungen unterstützen. Sie stehen im direkten Kontakt mit Jugendlichen, können Bindungen aufbauen und verfügen über Gestaltungs- und Handlungsspielräume in der pädagogischen Arbeit. Gleichzeitig besteht ihr Auftrag in der Vermittlung weltoffener und demokratischer Haltungen bei Kindern und Jugendlichen. Auch wenn rechtsextreme, menschenverachtende oder demokratiefeindliche Haltungen zu Tage treten, muss Jugendarbeit deshalb professionell und handlungsfähig bleiben. Welche Ansätze und Zugänge es hier gibt und welche Erfahrungen in der Jugend- und Sozialarbeit im Umgang mit Rechtsextremismus bestehen, wollen wir am 3. und 4. Juli 2024 im Rahmen einer zweitägigen Praxiswerkstatt bei Fachvorträgen, Workshops und Austauschformaten erarbeiten."


September 2024

16.09.2024
-
18.09.2024
Bonn
Konferenz
Netzwerk Fluchtforschung

Flucht und Vertreibung im Kontext von Gewaltkonflikten und Naturkatastrophen nehmen seit Jahren kontinuierlich zu. Gleichzeitig gewinnen rechtspopulistische Stimmen gegen Zuwanderung und schutzsuchende Menschen in vielen Staaten immer mehr Aufmerksamkeit und Einfluss.

Die 5. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung will die globalen, regionalen und lokalen Zusammenhänge von Flucht und Vertreibung beleuchten, einschließlich der Ursachen und Trends, die Menschen zu Mobilität, aber auch Immobilität zwingen. Konferenzbeiträge können sich vielfältigen Fragen widmen, wie den geopolitischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und weiteren Faktoren, die zu Flucht und Vertreibung weltweit beitragen. Fallstudien aus verschiedenen Ländern, Regionen und Kommunen können zeigen, wie diverse Akteur*innen auf Zuwanderung reagieren und welche Strategien sich im Umgang mit den Herausforderungen von Flucht und Vertreibung etabliert haben.


18.09.2024
Alice Salomon Hochschule Berlin und ONLINE
Weiterbildung
Bundesverband Mobile Beratung und Alice Salomon Hochschule Berlin

Wie sieht eine professionelle und menschenrechtsorientierte Beratung im Kontext von Demokratiegefährdung und Rechtsextremismus aus? Was müssen Fachkräfte, die in diesem Themenfeld arbeiten, beachten? Mit welchen Herausforderungen sind sie konfrontiert? Und wie können sie damit umgehen? Diese Fragen stehen im Fokus einer zertifizierten und berufsbegleitenden Weiterbildung, die der Bundesverband Mobile Beratung und die Alice Salomon Hochschule Berlin von 2024 bis 2026 zum dritten Mal gemeinsam anbieten.

Die Weiterbildung richtet sich an Berater*innen, Sozialarbeiter*innen und Sozialwissenschaftler*innen, die im Bereich Demokratiegefährdung und Rechtsextremismus arbeiten oder arbeiten möchten. Angesprochen sind u.a. Mobile Berater*innen, Streetworker*innen sowie Fachkräfte aus der Bildungs- und Jugendarbeit, der Familienberatung und der Quartiers- und Gemeinwesenarbeit. In sieben aufeinander aufbauenden Modulen werden die Teilnehmer*innen dazu angeregt, sich mit eigenen Positionen, Erfahrungen und Handlungsroutinen kritisch auseinanderzusetzen und neue Perspektiven für eine professionelle Beratungsarbeit zu entwickeln.

Themen, die in den Modulen diskutiert werden, sind u.a.: Demokratiegefährdung im urbanen und ländlichen Raum, Rechtsextremismus und Familie, juristische Fragen im Kontext von Beratung und Netzwerkarbeit sowie Arbeitsbedingungen und Selbstsorge. Im Fokus stehen dabei immer konkrete Fälle aus der Beratungsarbeit. Zudem werden in allen Modulen machtkritische sowie rassismus- und gendersensible Perspektiven auf Beratung vermittelt. Die Teilnahme an allen sieben Modulen ist verbindlich.

Zeitraum: 18.09.2024 – 27.06.2026


Oktober 2024

09.10.2024
-
11.10.2024
Universität Mannheim
DeZIM-Tagung 2024
Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung DeZIM e.V.

Prozesse der Migration und Post-Migration haben Deutschland und Europa in den letzten Jahrzehnten nachhaltig geprägt. Sie werfen vielfältige Fragen der Anerkennung und Teilhabe sowie des Zusammenlebens und der Verständigung über Identitäten auf. In diesem Kontext wird Migration als herausfordernde Realität zwischen Konflikt und Solidarität konstruiert, interpretiert, analysiert und politisiert.

Wissenschaft und Politik beobachten und formen dieses Spannungsfeld. Dies definiert den zentralen Ausgangspunkt der diesjährigen DeZIM-Tagung. Dabei stellen sich insbesondere folgende Fragen:

  • Welche Rolle spielen Informationen, wahrgenommene Chancen sowie Marginalisierungs- und Krisenerfahrungen für Migrationsprozesse?
  • Welche Auswirkungen hat Migration unterschiedlicher Phasen und Herkünfte auf transnationale und lokale Räume und wie verändern sich Migrations- und Integrationsprozesse durch diese?
  • Was sind die räumlichen Bedingungen von Aushandlungsprozessen: Wie lassen sich gesamtgesellschaftlich und lokal differenziert migrationsbezogene Konflikte und Muster der Solidarität erklären?
  • Wer macht in welchen gesellschaftlichen Bereichen Diskriminierungs-, Rassismus- und Marginalisierungserfahrungen, wie können intersektionale Diskriminierung und Rassismus systematisch erfasst und analysiert werden?
  • Welche Folgen für Teilhabe entstehen daraus und wie kann dem politisch begegnet werden?
  • Wie kommt es zu Solidarität mit gesellschaftlich marginalisierten Gruppen?
  • Wie werden im Kontext von Migration und Post-Migration Demokratie, Vielfalt und politische Repräsentation ausgehandelt? Wo herrscht Unsichtbarkeit in der Repräsentation? Was ergibt sich daraus für Responsivität und für migrationsbezogene Diskurse in demokratischen Öffentlichkeiten? 

Die Tagung bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen, Forschungsergebnissen und politischen wie auch Praxiserfahrungen zu diesen sowie weiteren Fragen. Wir laden Wissenschaftler*innen aller Karrierestufen, Personen aus Zivilgesellschaft und Praxis sowie Akteur*innen aus Politik und Verwaltung ein, – gerne in Kollaboration – ihre Expertisen und Erfahrungen zu teilen, Argumente und Ideen auszutauschen und politische Wege für die herausfordernden Realitäten der Migration zwischen Konflikt und Solidarität zu diskutieren.