27. - 28. September 2018 in Hannover

 

Neue Strategien für die Gewaltprävention

Im Februar 2016 hat das von dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderte Symposion „25 Jahre Gewaltprävention im vereinten Deutschland – Bestandsaufnahme und Perspektiven“ in Berlin stattgefunden. Als Ergebnis der Bestandsaufnahme lässt sich festhalten: Einerseits hat sich die Praxis der Gewaltprävention in einigen Arbeitsfeldern positiv entwickeln und professionalisieren, Strukturen für die gewaltpräventive Arbeit haben sich bilden können und die Präventionsforschung hat an Bedeutung gewonnen. Darüber hinaus hat es im Zusammenhang mit der Prävention von und der Intervention bei Gewalt wichtige gesetzliche Neuerungen gegeben. Andererseits hat sich gezeigt, dass die Gewaltprävention in Deutschland keineswegs auf einem sicheren Fundament steht. Entsprechende Defizite in Praxis, Wissenschaft, Verwaltung und Politik finden sich in unterschiedlichen Ausprägungen in allen Be-reichen und auf allen Ebenen der Gewaltprävention. Bzgl. der Perspektiven der Gewaltprävention in Deutschland konnten in Berlin zahlreiche Vorschläge zu deren Weiterentwicklung erarbeitet werden. Deren Umsetzung würde einen Beitrag dazu leisten, die festgestellten Defizite langfristig abzubauen (gewalt-praevention.info/nano.cms/dokumentation). Offen bleiben musste dagegen, wie und unter welchen Voraussetzungen dies gelingen könnte.

Der weiteren Diskussion dieser Frage widmete sich die erste Folgeveranstaltung zum Berliner Symposion im September 2017 in Hannover, in deren Rahmen Strategien zur Weiterentwicklung der Gewaltprävention aus der Sicht von Praxis, Wissenschaft, Politik und Organisationsentwicklung er-örtert wurden. Deutlich wurde, dass es eines „großen Wurfs“, eines nationalen Konzepts der Gewaltprävention bedarf. Eine Strategie, die dieses ambitionierte Ziel im Blick hat, könnte dann erfolgreich sein, wenn sie sich auf ein menschenrechtsbasiertes positives Narrativ der Gewaltprävention beziehen kann sowie über die „Schlüssel“ und den „Hebel“ verfügt, mit denen die Entwicklung eines nationalen Konzepts Gewaltprävention angestoßen werden kann. Als „Schlüssel“ wurde in Hannover die frühe Prävention im Kindesalter identifiziert und diskutiert, als „Hebel“ Wissenschaft     Praxis (gewalt-praevention.info/nano.cms/hannover).

Mit der zweiten Folgeveranstaltung zum Berliner Symposion bieten wir Ihnen die Gelegenheit, an neuen Strategien für die Gewaltprävention mit- und weiterzuarbeiten. Wir gehen dabei davon aus, dass die Entwicklung eines nationalen Konzepts Gewaltprävention von engagierten Akteur*in-nen aus allen Bereichen der Gewaltprävention angestoßen werden muss. Ein solches Konzept muss selbstverständlich alle Bereiche der Gewaltprävention in den Blick nehmen, wir werden uns jedoch im nächsten Schritt – was die Arbeitsfelder der Gewaltprävention betrifft –zunächst auf einige „Schlüssel“themen konzentrieren müssen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn wir den in Berlin begonnenen gemeinsa-men Arbeits- und Diskussionsprozess mit Ihnen fortsetzen und Sie als engagierte Mitstreiter*innen für ein sicheres Fundament der Gewaltprävention in Deutschland gewinnen könnten.

 

Programm (Download, .pdf)

Donnerstag, 27. September 2018

Ab 12.30 Uhr Anmeldung
   
13.15-14.00 Uhr     

Begrüßung und Einführung
Stephan Voß, Alice Salomon Hochschule
Erich Marks, Geschäftsführer des DPT

   
14.00-15.30 Uhr

Workshops 1-6 (Teil 1)

  1 „Der große Wurf I“, Strategie nationales Konzept Gewaltprävention, Moderation: Joachim Fritz, GIZ

2 „Der große Wurf II, Narrativ und Menschenrechtsbezug, Moderation: Dr. Kirsten Minder, LPR Niedersachsen

3 „Der Schlüssel I“, Frühe Prävention im Kindesalter, Moderation: Judith Durand, DJI

4 „Der Schlüssel II“, Gewalt und Geschlecht, Moderation: Dr. Sabine Bohne, Osnabrück, Dr. Ralf Puchert, European Network for the Work with Perpetrators of Domestic Violence, Dissens e.V.

5 „Der Schlüssel III“, Junge Zuwanderer: Herausforderung für die Prävention!?, Moderation: Prof. Dr. Ulrich Wagner, Philipps-Universität Marburg

6 „Der Hebel“, Wissenschaft          Praxis, Moderation: Prof. Dr. Günter Dörr, Landesinstitut für präventives Handeln, Saarland

   
15.30-15.45 Uhr Pause
   
15.45-17.15 Uhr Workshops 1-6 (Teil 2)
   
17.15-17.30 Uhr Pause
   
17.30-19.00 Uhr Workshops 1-6 (Teil 3)
   
Anschließend Gemeinsames Abendessen

 

Freitag, 28. September 2018

09.00-9.45 Uhr  Workshops 1-6 (Teil 4)
   
09.45-10.00 Uhr  Pause
   
10.00-11.00 Uhr    

Präsentation und Diskussion der Arbeitsergebnisse der AGs „Der große Wurf I und II“
Schlussfolgerungen für die weitere Arbeit

Moderation: Erich Marks, Stephan Voß

   
11.00-11.15 Pause
   
11.15-12.50  

Präsentation und Diskussion der Arbeitsergebnisse der AGs „Der Hebel“ und die Schlüssel I-III
Schlussfolgerungen für die weitere Arbeit

Moderation: Erich Marks, Stephan Voß

   
12.50-13.00 Uhr 

Abschluss und Abschied
Erich Marks, Stephan Voß

         

Veranstaltungsort:

Landespräventionsrat Niedersachsen
- Niedersächsisches Justizministerium - Torhaus am Aegi
Siebstraße 4, 30171 Hannover

 

Anmeldung:

tagung@gewalt-praevention.de