„Demokratiebildung in der Migrationsgesellschaft“


Ein Fachtag zu demokratiepädagogischen Ansätzen angesichts migrationsgesellschaftlicher

Diskriminierungsverhältnisse

am 04. Oktober 2023, Heinrich Böll Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin

 

9:30 Ankommen
10:00 Begrüßung & Einführung
  Mekonnen Mesghena, Referat Migration & Diversity der Heinrich-Böll-Stiftung
Dr. Lena Kahle, Projektleitung im „Kompetenznetzwerk-Demokratiebildung im Jugendalter“
der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. (DeGeDe)
Uğur Elhan, Projektkoordination „Theorie-Praxis Transfer“ im Kompetenznetzwerk der DeGeDe
10:30 Keynotes: Perspektiven auf Demokratiebildung in der Migrationsgesellschaft
  Prof.in Dr. Sabine Achour, Arbeitsschwerpunkt Politikdidaktik und Politische Bildung am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft an der FU Berlin
„Menschen- und Demokratiefeindlichkeit in der Migrationsgesellschaft: Warum wir eine starke Demokratiebildung brauchen!“
  Prof.in Dr. Aysun Doğmuş, Fachgebiet Lehren und Lernen in der Migrationsgesellschaft am Institut für Erziehungswissenschaft an der TU Berlin
„Bildungskontexte der Migrationsgesellschaft: Warum wir eine kritische Reflexion brauchen!“
11:10 Dialogisches Gespräch mit Prof.in Dr. Sabine Achour und Prof.in Dr. Aysun Doğmuş
11:30 Kaffeepause
12:00 Workshop-Runde I: Außerschulische Bildung in der Migrationsgesellschaft
  Zugehörigkeiten in einer diverser werdenden Welt – eine explorative Entdeckungsreise
Savita Dhawan, Dialog macht Schule, Berlin
  Demokratische Räume in der Migrationsgesellschaft – Zwischen Ausschluss, Limitationen und konstruierter Inklusion
Dr. Michael Bigos, Vertrerungsprofessor an der FU Erfurt
  Politische Bildung im Kiez – Zwischen Lebensweltbezug und Rassismusreproduktion
Frida Siering, ufuq e.V., Berlin
  Das historische Diversity-Planspiel: Eine wirkungsvolle Methode für Demokratiebildung in der Migrationsgesellschaft
Elena Pfautsch, LIFE e.V., Berlin
13:30 Mittagessen & Markt der Möglichkeiten
14:30 Workshop-Runde II: Schulische Bildung in der Migrationsgesellschaft
  Partizipative Schulentwicklung – Basis von Jugendbeteiligung und Stärkung der Chancengleichheit in der Migrationsgesellschaft
Sabine Mühlich, päd. Mitarbeiterin im Modellprojekt „Demokratische Schule“, Dachau
  Mit Haltung und Kreativität: Demokratiebildung in der Lehrer*innenausbildung
Steffi Schaefer, Lehrbeauftragte am Bonner Zentrum für Lehrerbildung, Bonn
  Migration Live – Eine Online-Fortbildung von und für Lehrer:innen
Anne Voß & Lennart Lüpke, Gemeinschaftsschule Campus Rütli, Berlin
  Entwicklung und Implementierung eines Präventions- und Handlungskonzeptes zur Bearbeitung von Diskriminierung in Schule
Jenny Meyer & Tom Ehrig, Netzwerk für Demokratie und Courage, Dresden
16:00 Kaffeepause
16:30 Kurze Bilanz aus den Workshoprunden & Abschluss
17:00 Ende der Veranstaltung
17:00 bis 18:30 Abendbuffet & Get-together & Markt der Möglichkeiten
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„Zugehörigkeiten in einer diverser werdenden Welt – eine explorative Entdeckungsreise“

Kurzbeschreibung:
Können positiv besetzte Zugehörigkeiten sozialen Zusammenhalt fördern? Dieser interaktiv angelegte Workshop lädt ein, verschiedenen Facetten von Zugehörigkeiten in einer diverser werdenden Welt anhand eigener Erfahrungen zu erkunden und für die Gestaltung von Praxisformaten nutzbar zu machen.

Savita Dhawan, Dialog macht Schule

„Demokratische Räume in der Migrationsgesellschaft – Zwischen Ausschluss, Limitationen und konstruierter Inklusion“

Kurzbeschreibung:
Demokratie heißt immer auch die Möglichkeit (für alle) sich aktiv in gesellschaftliche Diskurse und politische Macht einmischen zu können. In der Bundesrepublik sind viele Routinen in Bezug auf staatliches Handeln und partizipative Rechte in der Zivilgesellschaft ausgebildet. Also alles gut? Nein! Demokratiebildung muss in der Migrationsgesellschaft anders gelebt werden. Ziel ist eine handlungsnahe Auseinandersetzung mit Awareness und Sichtbarkeit von Schranken und Exklusionsprozessen in demokratischen Räumen für Personen, die als „Migrationsanders“ klassifiziert werden, an einem Fallbeispiel.

Dr. Michael Bigos, Vertrerungsprofessor an der FU Erfurt

„Politische Bildung im Kiez – zwischen Lebensweltbezug und Rassismusreproduktion“

Kurzbeschreibung:
Im Projekt kiez:story machen sich Jugendliche selbst auf Spurensuche im Kiez und erfahren sich als Expert*innen ihres eigenen Lebens. In unseren Workshops erkannten wir, dass den jugendlichen Teilnehmenden immer wieder Rassismus begegnet, nicht zuletzt der Diskurs rund um die Silvesternacht in Neukölln hinterließ bei ihnen Spuren. Als Projekt hat uns die Frage beschäftigt, wie wir selbst rassistische Reproduktionen vermeiden sowie mit den internalisierten (Vor)Bildern der Jugendlichen, die sich in ihre Lebensrealitäten einschreiben, umgehen können. Im Workshop werden die Ansätze, Methoden und Ergebnisse (in Form von Foto- und Videoserien) dieser Arbeit kurz angerissen und ein Raum geschaffen, um gemeinschaftlich diese Frage zu reflektieren.

Frida Siering, Mitarbeiterin Projekt „kiez:story“, ufuq e.V.

„Das historische Diversity-Planspiel: Eine wirkungsvolle Methode für Demokratiebildung in der Migrationsgesellschaft“

Kurzbeschreibung:
Historische Diversity-Planspiele bringen die Realität der postmigrantischen Gesellschaft auf den Stundenplan: In historischen Settings verhandeln Jugendliche den Umgang mit Mehrsprachigkeit, religiöser Vielfalt, gesellschaftlichen Machtstrukturen und damit einhergehenden Identitätskonflikten. Mit Fokus auf Blütezeiten islamischer Kultur in Europa (Al-Andalus im 10. und das Osmanische Reich im 16. Jahrhundert) bieten die Planspiele marginalisierten Personen(-gruppen) positive Identifikationsmöglichkeiten und setzen auf Grundlage historischer Fakten eindimensionalen Geschichtserzählungen wie auch romantisierenden Geschichts-Verklärungen etwas entgegen. Statt kriegerischer Abgrenzungsnarrative werden Geschichten friedlichen Zusammenlebens in den historischen Begegnungen der islamischen Welt und Europa illustriert.

Der Workshop bietet einen interaktiven Einblick in den diskriminierungskritischen und diversitätssensiblen Lernansatz (für Schulkontexte und außerschulische Bildungsarbeit) sowie in die Erfahrungswelt historischer Diversity-Planspiele und ihr Potential für demokratische und machtkritische Bildungsarbeit.

Elena Pfautsch, Projektleitung „Guten Morgen, Abendland! Europa ist mehr“, LIFE – Bildung, Umwelt, Chancengleichheit e.V.

„Partizipative Schulentwicklung - Basis von Jugendbeteiligung und Stärkung der Chancengleichheit in der Migrationsgesellschaft“

Kurzbeschreibung:
Partizipative Schulentwicklung in der Migrationsgesellschaft stärkt in besonderer Weise Verantwortungs­gefühl, Selbstbewusstsein, die Fähigkeit, Aushandlungsprozesse zu gestalten sowie Erfahrungen von Teilhabe und Selbstwirksamkeit. Durch die Beteiligung aller findet eine Öffnung zu außerschulischen Lebenswelten und Institutionen statt. Partizipation wird so zum Prinzip einer guten, lernenden Schule, in der junge Menschen sich selbst als handelnd erfahren und mit dem Gefühl die Schule verlassen, dass es gut ist, wenn sie einen Platz in dieser Gesellschaft haben.

Der Workshop gibt konkrete Praxiseinblicke in die Schritte der partizipativen Schulentwicklung. Dabei stehen Ermöglichungsfaktoren der Beteiligung für Grund- und Mittelschüler*innen im Fokus, die durch die Gremien der Schule Kinder und Jugendliche so qualifizieren und stärken, dass sie über die Schule hinaus motiviert sind, in kommunalen Beteiligungsgremien für sich, den Sozialraum und die Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen und sich einzubringen.

Sabine Mühlich, pädagogische Mitarbeiterin im Modellprojekt Demokratische Schule, Religionspädagogin, Interkulturelle Trainerin und Beraterin

„Mit Haltung und Kreativität: Demokratiebildung in der Schule als ein Baustein der Lehrer*innenausbildung“

Kurzbeschreibung:
Um angehenden Lehrkräften konkrete Ideen an die Hand zu geben, wie sie ihrem Erziehungsauftrag nachkommen können, findet an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn ein Seminar zur Betzavta-Methode als Möglichkeit der Demokratiebildung im Fachunterricht statt. Der Workshop bietet allen Interessierten einen Einblick in die Inhalte des Seminars. Darauf aufbauend wollen wir diskutieren, inwiefern Lehrkräfte mit Haltung und ein wenig Kreativität alltäglich ihrem Erziehungsauftrag in der Schule nachkommen und einen diskriminierungssensiblen Unterrichtsansatz verfolgen können.

Steffi Schaefer, Lehrbeauftragte am Bonner Zentrum für Lehrerbildung der Universität Bonn

„Migration LiVe - Eine Online-Fortbildung von und für Lehrer:innen“

Kurzbeschreibung:
Haben Sie sich auch schon gefragt, wie das Thema Migration im Unterricht bearbeitet werden kann? Suchen Sie nach Impulsen für Ihre pädagogische Praxis? Wollen Sie Ihren Schüler:innen empowernde Erfahrungen ermöglichen, indem sie Migrationsgeschichten aus ihren Familien und ihrem Kiez sammeln?
Im Rahmen des Projekts Migration Lab Germany vom Zentrum für Bildungsintegration an der Universität Hildesheim hat die Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli in Berlin-Neukölln eine Online-Fortbildung für Lehrer:innen entwickelt, die mit ihren Schüler:innen das Thema Migration bearbeiten wollen und nach geeigneten Konzepten suchen. In ihrem Modellprojekt Migration LiVe stellen die beiden Lehrer:innen Lennart Lüpke und Anne Voß ein ausgearbeitetes Unterrichtskonzept vor und geben praktische Hinweise zu dessen Umsetzung. Das Projekt Migration LiVe wurde im Bundeswettbewerb “Demokratisch Handeln” als Projekt des Jahres 2022 ausgezeichnet.

Anne Voß & Lennart Lüpke, Gemeinschaftsschule Campus Rütli, Berlin, Nurten Karakaş, Wissenschaftliche Mitarbeiterin „Migration Lab Germany“, Hildesheim

„Entwicklung und Implementierung eines Präventions- und Handlungskonzeptes zur Bearbeitung von Diskriminierung in Schule“

Kurzbeschreibung:
In diesem Workshop setzen wir uns mit einem konkreten Präventions- und Handlungskonzept zur Bearbeitung von Diskriminierung in Schule auseinander. Die Teilnehmenden gleichen dieses mit ihren Praxiserfahrungen und den Rahmenbedingungen an Schulen ab. Im zweiten Schritt werfen wir einen Blick auf einen erfolgreichen Veränderungsprozess zur Implementierung eines solchen Konzeptes in Schule.

Jenny Meyer & Tom Ehrig, Netzwerk für Demokratie und Courage e.V.

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